Kluki und seine alten Häuser

oder Radln um den Gardno See, Fischerhafen und weiter ins Museumsdorf

5.9.

Da genieße ich mal wieder aus vollem Herzen meine Freiheit. Die Sonne blinzelt zu mir herein, während ich meinen Gedanken mit Kaffee in der Hand nachgehe. Was für eine wunderbare Freiheit, die ich so leben darf und kann. Immer wieder stehe ich staunend davor, freue mich. Es ist in mir so ein tiefes Glücksgefühl da drauüen zu sein im Irgendwo. Da kann ich loslassen, da kann ich meditieren und ein bißchen vor mich hinträumen. Nix drängt. Auch so ein altes Relikt aus frühen Kinderjahren. Es mußte immer schnell gehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Heute lass ich mir Zeit und radel erstmal gemütlich um den Gardno See herum, auf guten Plattenwegen, auf schlechten Plattenwegen, auf breiten Pfad durch den Wald. Die Sanddünen sind nicht mehr so weit, aber zu denen komme ich später. In Rowy schaue ich hinunter zum Meer, das mal wieder so wild tut. Am Fischerhafen ist gähnende Leere, der frische Fang längst verkauft. Die Leckereien der Strandpromenade lachen mich nicht wirklich an. Da schmeckt mir mein Dillbrot zuhause besser.

 

 

 

 

 

Nur ungefähr 20km ist Kluki entfernt, ein altes Museumsdorf der Slowinskij, eine eigenen kleinen Gruppe von Menschen, die in diesem Gebiet lebten.
Navi führt mich über Pistenwege, quer durch den Wald. Soll ich ihm trauen oder nicht, frage ich mich an einer sandigen Kreuzung, nachdem ich schon 5km über Stock und Stein, durch Sand und unter Bäumen hindurch bin. Es ist eine offizielle Strasse! Die bessere wartet aber 600m weiter und ich habe wieder ganz guten Asphalt unter den Rädern.

 

 

 

 

Am Ende von Kluki, hinter dem letzten Bauerhof, ist der Parkplatz, wunderschön angelegt. Hier bleibe ich. Genieße einen Kaffeeratsch am Telefon, bevor ich mir das Dorf anschaue. Die Höfe sind geschlossen, aber sie stehen malerisch da und man kann sich dieses alte bäuerliche Leben gut vorstellen.

 

 

 

 

Und weil die Sonne noch scheint, wandere ich hinter zum Aussichtsturm, den man aber auch nicht mehr besteigen kann und weiter zur Anlegestelle. Im Sommer, in der Saison fährt wohl ein Schiff über den See und holt die Menschleins von ihren Ausflügen ab.

 

 

 

 

 

Jetzt sind nur noch ein paar Angler dort.
Eine riesige dunkle Wolke steht im Westen. Die Sonne zieht sich die Decke über die Ohren, nur noch ein kleiner Lichtschimmer am Horizont, bevor der Regen Einzug hält und gleichmäßig aufs Womodach trommelt. Macht nix, ich bin gemütlich drinne und auch ein kleiner Lichtschimmer aus meinem Womo zeigt, daß ich noch wach bin. Ein intensiver Tag heute!