oder es regnet und regnet und ich gondele auf kleinen Straßen durch Frankreich
4.-8. Dezember
Ich treffe noch viele liebe Menschleins, bevor es los geht, bei strömenden Regen. Aber es schneit und friert nicht, wie die Tage davor. Brummeli schnurrt was er kann.
Erster Halt ist bei Belfort an einem kleinen Minisee, Teil des Kanals.
Navi will mich auf einer matschigen Piste mitten durch den Wald führen. Sie ist gesperrt und davor gibt es doch die bequeme Asphaltstraße hinauf. Warum einfach wenn es kompliziert geht.
Ein kleiner Sparziergang um den See, dann verkrümmel ich mich nach innen und lausche dem Clemens Kuby Buch – Gelebte Reinkarnation. Spannend und so vertraut. Der Buddhist in mir erwacht und es macht so viel Freude, das zu hören, teils genau mit den gleichen Worten, die ich selber sage.
Am nächsten Morgen regnet es nicht und ich habe eine größere Strecke vor. Bis hinter Clermont Ferrand. Es gibt da ein Plateau de Gergowie, auf dem man herrlich übernachten können soll. Los Brummeli schnurr. Ein paarmal verfahren, oft am Kreisel gestanden, weil in Frankreich gestreikt wird.
Die Steuer auf den Diesel soll erhöht werden und Diesel ist sowieso schon teurer. Da stehen sie machen sich Feuerchen aus alten Paletten und wir stehen im Stau. Geduld und die Uhr tickt und die Sonne geht bald unter. Ich wollte doch nicht im Dunklen fahren.
Aber ich fahre im Dunklen und dann will mich Navi wieder partout durch das kleines Dorf Gergowie lotsen. Die Straßen werden enger vor allem die Kurven heftiger. Es ist dunkel. Hilfe, ich will hier wieder weg, das wird mir zu eng. Umdrehen und so gut wie möglich wieder auf eine größere und noch größere Straße fahren.
An einem anderen Platz hundert Meter über der Autobahn will ich nicht bleiben. Dann gibt es noch den Sportplatz.
Und wie durch ein Wunder sehe ich auf dem Weg das Schild zu dem Plateau und stehe bald hoch oben und blicke hinunter auf die Lichter von Clermont Ferrand.
Auf dem Picknickplatz ist alles schief und krumm, neben den Tischen schön eben. Los Brummeli, zeig mir deine Bodenfreiheit. Über diesen Hubbel komme ich doch drüber, denke ich im Taschenlampenlicht und stehe schön eben.
Meine Hartnäckigkeit hat sich gelohnt und dieser Platz muß wahrhaftig mit einem Begrüßungs-Vino gewürdigt werden. Spannend, Pistenkrabbler-Brummeli ist sooooooo brav und ich ein bißerl frecher geworden. Sicherlich sollte man vor dem kleinen Erdwall parken.
Am nächsten Morgen staune ich nochmal über diesen schönen Platz und wandere umeinander. Brummeli steht da natürlich brav auf dem schiefen Parkplatz. Wolken ziehen, dunkle Wolken ziehen und so verzichte ich auf den langen Rundweg. Auch hinunter nach Gergowie wandere ich nicht mehr, obwohl ich gerne gesehen hätte, wo ich da gestern gelandet war.
Weiter gehts Richtung Roccadamour, wo es wieder so ein Plateau gibt in der Nähe von La Pannonie, einem alten großen Gutshof, das fast ein kleines Dorf ist. Noch ein paar Kilometer weiter gibt es ein kleines altes Hügelgrab – die Dolmen und da werde ich etwas hinterhalb in der Heidelandschaft fündig. Ein paar moosige Krüppelgewächse und ich, Natur pur, so wie ich es liebe.
Mein Navi lotst mich weiter auf kleinen Straßen durch die französische Umbralandscharft mit seinen typischen Straßendörfern und den malerischen Steinhäusern.
Den Plan ganz nach Westen zu fahren skipppe ich, ich will in die Wärme und in die Sonne also peile ich Richtung Toulouse an.
Die Mühle – Le Moulin de Saint Lys – liegt auf einem Hügel mit Blick bis hin zu den Pyrenäen. Hier kann ich bleiben. Mit Handschuhen sammle ich erstmal alle weißen Papierchen ein, die da rumfliegen. Es gibt doch Papierkörbe!!! Der Platz ist viel zu schön, als das er dadurch verschandelt werden sollte. Später kommt noch der Mühlenwärter und ich kann einen kurzen Blick hinein werfen. Ein kleines Museum ist da eingerichtet.
Die wunderbare kleine D 117 von Pulvert nach Perpignan mitten durch die Pyrenäen-Felsen erwartet mich heute. Tief hängende Felsen über dieser kleinen Schnörkelstraße, dier sich durch die Berge windet, hoch genug für meinen Brumm und ein Augenschmaus mit wenig Haltemöglichkeiten. Und die die es gibt, sind weit weg von den schönsten Stellen. Also kein Foto. Mittlerweile ist der Himmel blau und es ist warm, abends noch 15 Grad. So liebe ich das.
Die alte Cebere-Paßstrasse hat wieder ein kleines Plätzchen für mich. Auf rumpeliger Straße gehts hoch hinauf mit weiten Blick über die Felsen und das Meer. Mit Allrad geht es 150m hinunter zu einem kleinen Aussichtsübernachtungsplatz. Ist das wieder schön hier. Ein kleiner Trampelpfad um den Hügel herum will noch erforscht sein, bevor ich mir es drinne gemütlich mache.
Das war eine interessante Frankreichdurchquerung mit tollen Naturplätzen. Sicherlich nicht der schnellste Weg und vieles gäbe es rechts und links zu entdecken, zu erforschen, anzuschauen. Mich zieht es aber hinter die Pyrenäen nach Spanien. Dort will ich dann meine Entdeckertour so richtig starten. Ich bin neugierig!
Auf jeden Fall ist mir ein toller Anfang geglückt und Pistenkrabbler, macht seinen Namen schon hier und da alle Ehre.
Ich sag nur Bushcamping!!!
Renate Szautner
Safar