Gwalia und rote Marslandschaft

die alte Geistersstadt Gwalia und rote Krater bei Niagara

 

29.1.

Ja… und diese Tipps weiter nördlich, sie lassen mich nicht los. In der Touriinfo, in der ich mein Nationalparkpass kaufe wird mir nochmal so die Goldfieldroute empfohlen. Das Wetter soll besser werden, kein Regen, kein Gewitter. Da rolle ich nun auf dem Goldfield Highway hinauf Richtung roter Norden.

 

 

 

 

Neben mir die Eisenbahn mit alten verlassenen Häuschen und zwischendurch der Blick auf die Salzseenlandschaft. Es gibt viele hier und oft merkt man sie gar nicht, weil sie im Sommer einfach nur aus brauner Erde bestehen mit oder ohne weißer Kruste.

 

Roadtrains fahren auf der Route, viele mit 4 Anhängern, die ausschauen wie die Lorries von der Eisenbahn. Rechts und links der Straße gibt es noch viele aktive Minen, Gold und anderes. Wo das Gold ist, wird natürlich nicht verraten und die Zufahrtswege sind gesperrt.

Erster kurzer Halt ist Menzies. Man muß sich vorstellen bis in die 60iger Jahre waren dies florierende Städte. Es gab genug Arbeit. Jetzt sind es nur noch wenige, die hier Arbeit finden und die Städte sterben aus, werden zu Geisterstädten. Und genau zu so einer fahre ich hin.

 

 

 

 

In Gwalia stehen die alten Blechhütten, die verrosteten Autos und das große Hotel. Schnell wußte man hier, wer es geschafft hatte. Der konnte sich dann im Hotel einmieten, die anderen hausten in diesen Welblechütten. Wasser war kostbar, fast kostbarer als wie das Gold und wurde teuer gehandelt. Und ein „großes Einkaufszentrum“, in dem man alles bekam, was man hier zum Leben brauchte. Das war nicht viel, aber etwas und Spirtuosen waren natürlich immer hoch im Kurs.

 

 

 

 

Heute ist es angenehm kühl, aber in der Sommerhitze bei über 40 Grad war es eine Tortour hier zu leben und dann noch zu arbeiten. Die Steine heizten sich tagsüber auf, der Sand glühend heiß und dann in einer Wellblechhütte…. und im Winter, tagsüber angenehm und nachts bitterkalt. In Kalgoorlie war ich auf einem Friedhof und es waren viele, viele Kinder die früh starben und die Erwachsenen wurden auch nicht älter als 30 bis 40, wenn überhauptl
Der Weg von Albany oder Perth, wo die Schiffe anlandeten war weit, Geld für die Eisenbahn nicht vorhanden, also ging man zu Fuß oder per Fahrrad. Für uns heute kaum vorstellbar.

 

Von oben schaue ich hinunter in diesen Berg, in dem immer noch gearbeitet wird. Nicht mehr handisch, sondern mit modernsten Mitteln versucht man ihm die letzten Schätze zu entlocken. Es ist schon gigantisch, wie hier Schicht um Schicht abgetragen wird.

 

Die Farben sind beeindruckend, zeugen sie doch von allerhand Mineralien. Im kleinen Museum bestaune ich noch Bergbaukunst, alte verrostete Maschinen, Teile einer längst vergangenen Zeit.

 

 

 

 

 

 

 

Genug von Gold und der „Sehnsucht nach mehr“, fahre ich zurück zum Niagara Damm – ein kleiner, jetzt im Sommer brauner See in roter Marslandschaft.

Der Wind fegt mir um die Ohren, aber es ist herrlich. Ich laufe einmal um den See herum und befinde mich in der bizarrsten Marslandschaft. Gleich um die Ecke kommt der Explorer, das kleine rote Marsfahrzeug. Es kommt nicht, dafür bin ich da, ein kleiner weißer Brumm in roter Marslandschaft.

 

 

 

 

Später muß ich meinen Platz nochmal verändern, weil der Wind zu sehr am Auto nackelt. Aber weiter unten befindet sich ein großer, etwas windgeschützterer Stellplatz auf dem ich gut schlafen kann.
Der Himmel ist zwar grau und trotzdem fasziniert mich diese rote Landschaft mehr als die Wellblechhütten.