über Esperance zum Nationalpark Cape Le Grand bis zur Lucky Bay
5.2.
Bei Sonnenschein, die letzten Wolken verziehen sich gerade hinter die Berge, sitze ich schon morgens um sechs draußen. Längst ist die Sonne über diesen türkisenem Meer aufgegangen. Ich seh die Felsen rechts von mir, lausche dem Kommen und Gehen der Wellen und warte noch ein bißerl bis meine Menschleins von Platz 12 sich auf ihren Weg machen. Das ist Lucky Bay Camp im Nationalpark Cape le Grand. Einen der letzten Plätze habe ich gestern noch bekommen. Das er so belegt ist, damit hatte ich nicht gerechnet. Glück gehabt.
Ich rede mit den Rangern hier und kriege den Tipp, gleich in der Früh zu schauen, wer wegfährt und da mein Stühlchen hinzustellen. So läuft das hier, der erste der kommt kiegt den Platz, kriegt einen Platz. Reservieren kann man nicht..Rimmiini und die Handtücher der Deutschen fällt mir dazu ein. Und nach meiner Wanderung und meinen Schwimmerli komme ich bei zwei Leuten an der Ecke vorbei …. Fragen kostet nix und sie fahren morgen früh. Mein Tisch steht schon dort.
Aber jetzt zum Anfang:
Graues Nieselwetter erwartet mich am Morgen und läßt das Meer auch nur grau leuchten. Zurückrumpeln diese Wellblechpiste und auf den Highway Richtung Esperance.
Kurz vorher biege ich ab zu einem kleinen See mit Internetempfang und kann in Ruhe und Gemütlichkeit meinen Blog hochladen, frühstücken und dumm in die Welt schauen. Es ist nix weltbewegendes hier und wirklich interessante Fotomotive sind rar.
Also rolle ich schnurtracks nach Esperance, erstmal zum Einkaufen. Ich brauche unbedingt Wasser, ganz normales Trinkwasser, denn an den Entsorgungsstellen gibt es das nicht mehr so häufig, frischer Salat, Gemüse und eßbares Brot. Das ist rar hier. Meistens gibt es nur Wabbelbrot. Ciabattas sind mir am liebsten, gibts aber nur bei Woolworth. Mittlerweile weiß ich, wo ich was kriege.
Und dann komme ich an einer Fordwerkstätte vorbei. Ich muß einen Ölwechsel machen und möchte nach diesen fast 17.000 km einen kleinen Service. Sicher ist sicher. Kurzes Zögern, aber dann gehe ich einfach rein und frage. Und siehe da, ich bekomme für Mittwoch einen Termin. Das paßt so gut, weil ich nicht ewig warten muß und diesen Nationalpark in aller Ruhe erforschen kann. Das ich dann noch das Glück habe, einen Platz zu kriegen, sehe ich als ein gutes Omen.
Ein erster Erforschungsgang zu den Felsen und zum Meer. Den Costal-Trail kann man hier ewig weit gehen. Ewig weit gehen tue ich nicht. An einem wunderschönen Felsenlookout hinunter zu zwei Stränden drehe ich um und laufe schnurstracks zum Meer hinunter. Auch wenn ein bisserl schwarzes Kraut umeinandertreibt, ist das Schwimmen einfach nur schön, ohne große Wellen sich einfach treiben lassen. Von einem der Angler erfahre ich, dass es morgen wieder scön werden soll. Dann steht einem Nationalparkleben nix im Weg.
Beim Dunkelwerden wird es auch ganz still um mich herum und ich kann wunderbar schlafen.