Fitzgerald River Nationalpark

von Hopetoun zurück in den Park bis Hamersley Inlet

 

9.2.

Nix bleibt für immer – und die Wolken verziehen sich über Nacht. Bei blauem Himmel schaut alles doch gleich viel, viel schöner aus.

Man, bin ich verwöhnt. Ich lebe so intensiv hier draußen mit Wind, Wetter und Gezeiten und fühle die dunklen grauen Wolken, genauso wie das glitzernde Meer in der Morgensonne.
Und dann schwimme ich wieder. Erst noch zwei Telefonate in Hopetoun ( so langsam taste ich mich in dieser ganzen Bürokratie vor) und dann ins Wasser.

 

 

 

 

Es ist eine ganz geschützte Schimmbucht hier und ich fühle mich wie ein Delphin in seinem Element. Zwei andere Aussiefrauen sind auch im Wasser und so wird schwimmender Weise erzählt. Ich bekomme viel Infos übe diesen kleinen Ort Hopetoun, der abseits der Touriroute noch seine Ruhe und Ursprünglichkeit behalten hat.

 

Eine kleine Nickelmine hat den Ort wachsen lassen, sie ist aber schnell wieder aufgegeben worden, weil der Nickel nicht gut genug war. Letztes Jahr im März hatten sie derart viel Regen, daß sie von der Außenwelt abgeschnitten waren, alle Straßen kaputt und die schöne South Ocean Road liegt immer noch im See versunken.

Langsam versucht die kleine Gemeinde wieder auf die Füße zu kommen. Viel Rentner sind hier, weil es zu wenig Arbeit für junge Familien gibt und denen wird es auch mit der Zeit langweilig. Es gibt einen kleinen Laden, ein Bäckerei und eine Tankstelle, ein kleines Cafe und das große Hotel und die herrliche Schwimmbucht. Je nach Wind geht man zur einen oder anderen Seite.

 

 

 

 

Kilometerlange weiße Strände nach rechts und links, unbewohnt und unbebaut, teilweise fast nur zu Fuß erreichbar oder auf sehr verwegenen Pisten. Der Nationalpark ist ein Anziehungspunkt und es wird viel in schöne Rastplätze und Straßen investiert, damit Touristen kommen,denn dies ist eine weitere Einnahmequelle.

 


 

 

 

Bis Hamersley Inlet, erforsche ich den Park. Tolle Steinbilder erwarten mich in den Buchten, unter den Füßen weißer quietschender Sand und türkisblaue Wellen, die angerollt kommen. Ein paar Angler versuchen ihr Glück, sind aber nicht fündig geworden. Ich stromere so umeinander und hinterlasse meine Fußspuren,die aber schnell wieder verwehen, denn der Wind frischt auf und bringt ein paar von diesen grauen Wolken näher.

 

 

 

 

 

In Hamersley Inlet gibt es einen kleinen Wanderweg durch Dünenwald bis zur Mündung. Der See verzweigt sich in den Eukawäldern ringsrum und wird von allen kleinen und größeren Flüsschen gespeist. Eine große grüne Oase, fast ein bißchen norwegischer Fjord, so schaut es aus. Die Berge im Hintergrund lassen es hier öfters regnen und schaffen ein kühleres Klima, als weiter westlich um die Ecke bei Perth. Das zieht auch seltenere Blumen an, die hier im Park wachsen. Im Frühjahr, eine herrliche Blütenpracht, damit wird auch auf allen Infotafeln geworben.

 

 

 

 

 

An der Mündung weht mir der Wind kräftigst entgegen und kleine Sandkörner wirbeln durch die Luft. So trete ich relativ schnell den Rückweg wieder an.

 

 

 

 

 

 

 

An meinem Platz wird erstmal geduscht und dann schaue ich ein bißerl, wie ich dem feinen roten Staub in Brummelis Ritzen und Ecken Herr weden kann. Da muß ich mir zwei Tage Zeit lassen und noch ein bißchen gutes Putzequippement besorgen, damit Brummeli wie neu ausschaut, wenn ich ihn verkaufe. Dann stelle ich ihn noch Face to the Wind, damit er nicht so wackelt in den Böen, bevor ich mich in mein Bettchen verkrümmele.