und ab in Sonne zur Ward-Beach ….
2.Februar
Dicke, fette Regenwolken hängen über den Sound …. naja, so schnell gebe ich ja nicht auf und rolle noch ein wenig weiter die Kenepuru Road entlang ….irgendwo gibts da einen Einstieg in den Charlotte-Queens- Track. Da möchte ich gerne, so dachte ich gestern noch, ein Stück laufen. Die Wolken werden noch grauer und dunkler und aus kleinen Tropfen, werden große. Und aus wenigen Tropfen werden viele und noch mehr viel mehr. Noch nicht mal zum Fotografieren steige ich aus.
Fast am Ende der Asphaltstraße, gibt es einen schönen Stellplatz, dort frühstücke ich erstmal. Also, auf die Wanderung heute, verzichte ich gerne. Das macht nicht wirklich Spaß. An der Ostküste ist das Wetter sicherlich besser, denke ich mir und beschließe mal einfach in diese Richtung zu fahren. 40km kleine kurvige, enge Straße und weiter Richtung Picton. Zwischenzeitlich zeigen sich sogar mal kurz zwei blaue Himmelslöcher in dem vielen Grau und gen Osten scheint es heller zu werden.
Also, Adios ihr Sounds – ihr seid schön in der Sonne, ihr wäret ein himmlisches Paddelparadies (sogar im Regen!) aber ich fahre jetzt in die Sonne.
Und tatsächlich, ich tausche die grünen Berge gegen die braun-gelb-roten und lande in Ward-Beach an der Ostküste. Es ist windig, aber ich finde einen tollen Platz mit Blick auf den türkisblauen Pazifik, Steinstrand und Felsen.
Ein Kiwipäarchen steht dort und ich erfahre, daß der Besitzer gerne eine kleine Donation für das Stehen auf seinem Land haben möchte. Bei der Einfahrt durch das Viehgatter wäre eine Box und da kann man beim Wegfahren was reintun. Ich finde es toll, daß der Eigentümer diesen Strand für uns Womos zur Verfügung stellt. Danke!
Coffeetime ruft. Kuchen habe ich keinen, dafür leckere getrocknete Blaubeeren! Beides genieße ich vor meiner Haustür in der Sonne. Und dann gibts einen Strandausflug. In der Ferne sehe ich so zwei Felsen, da möchte ich gerne hin und werde auch schon erwartet. Die haben mich natürlich viel, viel früher entdeckt als ich.
Robben, riesengroße Robben – eine kleine Kolonie tummelt sich auf den Felsen und am Kiesstrand. Herr Robbe, namens Boß schaut mich prüfend an und sehr genau, was ich da mache. Ich bewege mich in gebührenden Abstand, denn ich will sie ja nicht stören. Er beobachtet genau, ob ich zu nahe komme oder nicht.
Ich hock mich auf einen Felsen und bin ganz stad und laß Robbenleben um mich herum stattfinden.
Die Jungen sind neugierig und kommen ein wenig näher heran, aber auch nicht zu nah. Die Jugendlichen rangeln miteinander und die Alten schlafen oder kratzen sich mit der Flosse. Noch ein paar andere tummeln sich im Wasser, tauchen ab und wieder auf, wedeln ein bißchen mit den Flossen und kommen wieder ans Land gehoppelt, gewatschelt, fast gesprungen auf ihren witzigen Flossen. Es sieht zu lustig aus.
Irgendwann verabschiede ich mich von ihnen, sag danke daß ich da sein durfte und das ich sie auch nicht länger stören will …. sie schauen ein wenig und es sieht fast so aus, als schauten sie mir nach.
Was für ein toller Abschied von der Ostküste der Südinsel, denn morgen muß ich in der Nähe von Picton übernachten, weil am Mittwochfrüh meine Fähre zurück geht.
Boah, ich habe richtig ein bißerl Abschiedsstimmung von dieser Südinsel, die ja einfach nur ein Traum ist. Was für tolle Plätze und Landschaften habe ich hier entdecken dürfen. Gottseidank habe ich noch viel Zeit für die Nordinsel.
Und die GPS Daten habe ich diesmal vergessen …. (von der S 1 nach Marfells Beach links abbiegen – ist ausgeschildert)
Renate
Safar