Fette graue Wolken und the Natural Bridge

oder zu den  uralten, subtropischen Regenwaldbergen in Queensland bis nach Carunga

18.11.

Ich habe herrlich geschlafen unter meinen Kampferbäumen. Nun will ich hoch hinauf in diese grünen Berge vom Lamington Naturpark.
Erst auf großer Strasse, die dann merklich kleiner wird, aber asphaltiert bleibt.

Fette Wolken sind am Himmel und Regen vorhergesagt, auch an der Küste. Aber der geht auch wieder vorbei. Die Landschaft errinnert ein wenig an unser Voralpenland, mit dem wesentlichen Unterschied, das es nur wenige Dörfer gibt.

 

 

 

 

 

Chillingham kurz vor der Grenze nach Queensland liegt malerisch an der Straße mit seinem alten Tante Emma -Laden, der sich hier General-Store nennt. Daneben Obst und Gemüse von den Einheimischen und etwas weiter vorne die Metzgerei. Wären da nicht die modernen Mülltonnen, könnte man meinen, das sind Museumshäuser.
Und in Queensland beginnt dieser subtropische Regenwald.

 

 

 

 

 

Es ist ein besonderer Wald, weil er erdgeschichtlich aus der Zeit stammt, in der Australien, Neuseeland, Antarktis und Afrika noch ein Kontinent waren, das alte Gondwana.

Die Vielfalt der Arten und der Pflanzen gab es auch zu dieser Zeit und sie haben sich hier in dem Ökosystem erhalten und werden geschützt. Es gibt nur wenige Wege hindurch und so kann man sich vorstellen, wie das alte Australien früher an der Ostküste ausgeschaut hat- ein grüner undurchdringlicher subtropischer Regenwald, bevölkert von Dinosauriern, den Ahnen der Leguane und sonstigen Kriechviecher, die ich heute aber nicht zu Gesicht bekomme.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein riesiger Vulkanausbruch hat diese Landschaft geprägt und man kann die Kante des Kraters erkennen.Regen und Wasser haben dann zur Erosion beigetragen und so diese „Naturbrücke“ geformt, die man erwandern kann.

Also Schuhe an und los. Trotz doofem Wetter sind ein paar Menschleins unterwegs.Ja, dieser Wald fasziniert mich, mit seinen bizarren Wurzeln, den hohen Farnbäumen und wieder dem Singsang der verschiedensten Vögel, die da hoch oben im Blätterwerk ihr Zuhause haben.

 

 

 

 

 

Gerade wieder zurück wandelt sich der feine Nieselregen zu einem lautstarken Prasselschauer.

Bei diesem Sauwetter möchte ich noch nicht die steile Bergstraße hinauf und suche mir weiter unten ein Pätzchen. In Carrunga werde ich fündig und in einer Regenpause schaue ich erstmal, wo ich da eigentlich bin. Ein großer Platz, der auch als Veranstaltungsplatz genützt wird mit Arena für Rodeo-Reiten und unten am Fluss tummeln sich die Aussies. Sie stehen eng beieinander. Es ist Wochenende!

Es gibt noch eine richtig heiße Dusche, bevor es dunkel wird. Im Aussie-Brummeli ists gemütlich und mit meinen Veggies bruzzel ich ein feines Abendfresschen, bevor ich mich in meine Kissen einrolle.

 

 

Kommentare (4)

  1. Marese

    Liebste Safar, heute morgen war es bei uns weiß vor Fenster! Der erste Schnee hat die letzten Blumen zugebettet …; er wurde zwar gleich wieder vom ersten Morgenlicht weggeschleckt … aber der Winter hat seine Boten vorausgeschickt. Nachmittags waren wir in München spazieren … mit einem tollen Stadtführer haben wir das „Geheime München“ entdeckt mit seinen Illuminaten, Zirkeln und Guglmännern. Brrrr war das kalt in den Straßenschluchten der Weltstadt mit Herz … da ist es bei uns draußen auf dem Land schon heimeliger und gemütlicher, besonders wenn der Kachelofen warm eingeheizt ist.
    Du hast noch gar nicht vom leckeren Australienwein berichtet? – da schreibt mein Reiseführer, dass in New South Wales die Wiege der australischen Weine läge … die fruchtbare Erde für den Weinbau prädistiniert sei …? Willst Du uns Mitreisenden, allen hinten im Eckchen eingekuschelten Mitfahrern da was vorenthalten 😉 – oder bist du tatsächlich von den herrlichen Landschaften so trunken und abends so müde, dass du sofort ins Bettchen fällst?
    Einen ganz dicken Umarmer von Marese

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      Allerliebste Marese,
      ja diese Weinanbaugebiete auch im Hunter Valley habe ich noch nicht besucht … aber irgendwie fährt eine Flasche Wein im Brummeli mit und ich habe sie noch nicht aufgemacht und ihr alle da hinten seid von der vielen Kurverei sowieso schon trunken…ich falle wirklich abends müde ins Bettchen, erfüllt von all den Eindrücken und habe noch gar kein Bedürfnis nach Wein, bislang! …. und mit Routensuchen, Übernachtungsplätze auswählen geht sowieso schon immer viel Zeit ins Land ….
      Ja und ihr, heizt es euch gemütlich ein, damit es kuschelig ist genießt den Winter da draußen auf dem Land, wo es viel viel schöner ist, obwohl die geheimen Ecken in München, sicherlich so spannend sind….
      Ein ganzen lieben Gruß vom Papagei
      Safar

  2. Geli Vogel

    Hallo, liebe Safar,
    bei uns wird es langsam ungemütlich kalt, nur noch 5 °C bei recht frischem Westwind. Also kein Vergleich zu deinen dunklen Regenwolken, die auch sicher bald wieder verschwinden. Die Natur dort ist herrlich, du hast es warm und ’ne Menge netter Besucher (toll, die Kängurus!) – was willst du mehr! Ich habe heute viel in deinem Blog gelesen und bewundere deinen Pioniergeist – denn so was Ähnliches ist es, was dich auf Entdeckertour schickt:)
    Viele liebe Grüße auf die andere Seite unseres Globus‘! Geli

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      Liebe Geli, du sagst es … als Kind wollte ich mal Forscher werden und habe es dann verworfen, weil ich so viel Angst vor Spinnen hatte … nun traue ich mich und bin neugierig, was das Universum da für mich bereit hält. Bislang bin ich noch keinem dieser Viecher begegnet!!! und kann eintauchen in diese Natur – es macht einfach viel Freude! Euch schicke ich mal ein bißchen Wärme und wenn sie nicht von außen kommt, dann wenigstens mit einem heißen Pott Glühwein!
      Alles Liebe dir – euch beiden von Safar

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