Eine Klosterfestung in Dragomirna

oder bei den schwarzen Nonnen….

20.8.

Heute ist Homeoffice angesagt und ich probiere bei Amazon etwas zu bestellen und in die Schweiz schicken zu lassen. Bestellen kann ich schon, aber nicht in die Schweiz liefern. Das wollen sie nicht. Hin und her und her und hin probier ich und gebe irgendwann entnervt auf. Mein Knöllchen wird bezahlt und auch mein Camp in Bayerbach braucht sein Diridari. Der Vormittag vergeht schnell.

In Dragomirna gibt es eine Klosterfestung. Hier herrschen die schwarzen Nonnen. Mit ihren Kutten huschen sie leise über das Gelände. Stille ist angesagt und es gibt eine Kleiderordnung. Frauen dürfen nur züchtig bekleidet eintreten. Meine Shorts, die fast zu den Knien geht, gehört nicht dazu. Also muß ich mir ein schwarzes langes Tuch umbinden. Strenges Regime und Fotografieren kostet extra, aber nur außen, nicht innen wird mir noch mahnend auf den Weg gegeben.
Die Klosterfestung der Frauen……

 

 

 

 

 

 

 

 

Schnell bin ich über das Gelände getappelt mit meinem schwarzen Flatterrock. Ein Blick in die Kirche und ein Blick zu den alten Büchern des Museums. Dann atme ich wieder die freie Luft außerhalb des Geländes. Nein, das wäre nix für mich, mich in so eine enge Klostergemeinschaft einzuordnen. Da ist mein Freigeist viel zu aufmüpfig. Spannend finde ich, daß die Nonnen strenger sind als die Mönche in den anderen Klöstern.

 

 

 

 

 

Auf dem Rückweg wird in der Stadt eingekauft und anstatt zu meinem neuen angedachten Platz zu rollen, geht es die paar Kilometer zurück zu meinem Fluß. Es ist schon zu spät und ich verbummel das Wochenende ein wenig, weil ich die Bicazschlucht erst in der Woche fahren will. So baue ich mich wieder auf, telefoniere und lausche ein wenig den Weltnachrichten.

 

 

 

 

 

Immer wieder taucht die Frage nach der Souveränität auf, die Frage nach der tiefen Selbstbestimmung,individuell und auf Länderebene. Ist es nicht so, daß jedes Land mit seiner ganz ureigenen Mentalität seiner eigenen Bestimmung folgen soll. Wer bin ich, wer sind wir, dass wir vorschreiben wollen, welche Lebensweise richtig oder falsch ist..
Wäre eine gute Globalisierung nicht die, dass jedes Land seinem eigenen Wie folgt und wir in einem produktiven Miteinander verbandelt sind, wo nicht einer über den anderen herrscht. Letztlich doch wie eine gute Familie, Menschheitsfamilie. Ein steiniger Weg dorthin!

Ein interessantes Video: Milton Mayer: They Thought They Were Free. The Germans, 1933-45. Übersetzt und gelesen von Gunnar Kaiser    wirft Fragen auf. Spannend!