Goldene Kuppeln, Kirchen und Klöster

oder weiter im Nordosten durch Moldauland

21.8.

Der gelbe große Mond verabschiedet sich in Schleiern und leise klatschen kleine Tropfen in der Früh auf mein Womodach. Ich bin noch im Norden und die Wolken stoßen an den Ostkarpaten an. Zeit in den Süden zu fahren.

Nochmal Kirchen und Klöster. Ich komme einfach nicht an ihnen vorbei. Wenn goldene Kuppeln glänzen, eine Zebrakirche sich breit und mächtig vor mir aufbaut oder eine alte Holzkirche ihren Charme verbreitet. Ich bleibe stehen, bestaune sie, suche den besten Fotowinkel und umrunde die bemalten Kirchen. Sie sind schon was Besonderes und ein Angucken wert, auch wenn ich mich nicht so zu den Gläubigen zähle.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sind die Rumänen alle so tiefgläubig?

Viele sehe ich immer wieder ehrfürchtig sich verbeugen, Bilder küssen, Hände auf Steine legen und sich vielfach bekreuzigen. Ich staune sowieso über mich, denn eigentlich bin ich doch Kulturbanause und finde mich trotzdem immer wieder bei den Kirchen wieder.

Die Landschaft hier im Norden gibt nicht so viel her. Farmland, Straßendörfer, Schotterpisten, neue Häuser, alte Häuser, Pferdefuhrwerke und schicke BMWs. Alles nebeneinander. Gegensätze könnten teilweise nicht größer sein. In den größeren Ortschaften Plattenbauten, Industrie, ein kleiner Park und die Einkaufszentren.

 

 

 

 

 

 

Schnörkelig bewege ich mich durchs Land. Eine Keramikwerkstatt in Margarine lockt mich. Eine Kaffeetasse hat auf wilder Fahrt seinen Henkel verloren. Also wird eine große Neue erstanden und weiter geht es Richtung Falticeni. Am Ufer der Suczawa finde ich ein Plätzchen. Kühe um mich herum, die dann aber vom Hirten Richtung Heimat getrieben werden.

 

 

 

 

 

Noch ein paarmal rattert der Zug durch die Landschaft und kehrt die nächtliche Stille ein. Ich träume von einem Schlafzimmer im Wald an einem Berg.

Ein Möbelhaus hat es ganz schlicht und einfach dort aufgebaut. Keine Schnörkel und Verzierungen, keine unnötigen Schränke. Ich bin fasziniert von der Einfachheit.

Ist das der Gegenpol zu diesen hochverzierten und verschnörkelten Klöstern? Zeit für Einfachheit und Natur.