oder durch tiefgrüne Berge hinunter zum Fluß Putna bei Tichiris
27.8.
Eigentlich, ja eigentlich will ich ja nur einen schönen Blogschreibeplatz haben. Dann merke ich das die Einstellung in meiner Kamera verändert ist und fummele daran rum, krieg es nicht hin und muß mir später mein Buch hernehmen, um rauszufinden welche Knöpfe ich verkehrt gedrückt habe.
Also bleibt sie hinten liegen und ich nehme mein Tablet zum Fotografieren. Ein Bär, ein echter Bär kreuzt meinen Weg. Er scheint zutraulich zu sein, legt sich auf die Straße und trottet langsam in meine Richtung.
Soll ich mein Fenster aufmachen, um ihn besser zu fotografieren? Ich lasse es lieber zu, als er langsam auf mich zutrottet. Vielleicht wollte er mich nur begrüßen und ein Leckerli haben. Wie dann eine Bärenbegrüßung ausschaut, weiß ich nicht so genau. Autos auf der Gegenseite kommen und so marschiert er langsam wieder Richtung Wald.
Ich fahre durch tiefgrüne Berglandschaft. Ein Wasserfall am Wegesrand will angeschaut werden und in Tichiris bei Vidra finde ich meinen Flußplatz.
Schön ist es hier und ich rumpel den Weg hinunter, finde beim Baum „meinen“ Platz und kann nun endlich Blog schreiben, Fotoapperat richten, Dichtung an der Klappe wieder befestigen ein bißchen auf der Hängebrücke schaukeln und zuschauen, wie Pferdefuhrwerk und Jeep durch den Fluß fahren.
Später kommt noch eine ganze Kuhherde rüber.
Zwei Emails wollen geschrieben sein und meine Corona-Gedanken in Form gebracht. Flugs ist der Tag vorbei. Ich schlafe gut hier mit Wasserrauschen und Vogelgetrapsel auf meinem Womodach.
Astrid schreibt mir noch ein paar gute Ideen für Bulgarien und Dörthe reist innerlich mit. Auch sie kennt und liebt das Land.
Ich fühle mich noch ein wenig wie ein Greenhorn hier. Wahrscheinlich fahre ich an vielen schönen Stellen vorbei. Aber so ist es, wenn man das Land erforscht. Erst nach und nach erschließen sich die Schönheiten, die Extras, die Besonderheiten. Und wenn man in der Nachsaison unterwegs ist, sind die vielen Highlights auch besser zu erforschen, weil sie nicht mehr so überlaufen sind. Das ist überall auf der Welt so.