Die Storche von Cabo Sadao

oder vom Zigeunermarkt zu allen möglichen Stränden der Westalgarve

3.-6.12

Die Tage verschwinden einfach hinter dem Horizont, die Sonne geht auf und unter und ich, ich rolle der West-Algarve entlang.

Nicht weit weg … schon wieder bleibe ich in Caraparteira … mein alter geschützter Platz ist frei und da kann ich nicht anders als mich hinzustellen. Kein Mensch ist hier oben. Haben sie, sie, das ist die Naturschutzpolizei GNR, geräumt oder war es einfach nur zu windig. Ich horche in mich hinein, es gibt nix, warum ich nicht bleiben sollte. Es weht zwar noch ein kühler Wind, aber der Himnel ist blau und schön und so laufe ich eng an den Felsen entlang bis hinten zur Kurve, Vom Auto sieht man schon so schön, aber zu Fuß noch viel schöner.

 

 

 

 

Auf dem Rückweg entdecke ich einen windgeschützen Sandplatz und genieße Sonne pur, höre den Wellen zu und surfe ein bißchen auf meinem Tablet. Was für eine Faulenzerei. Faulenzerei ist eigentlich nicht richtig, es ist einfaches Leben und Dasein. Ich muß nicht immer was besonderes tun. Es ist so schön warm und ich glaube, der Wind wird immer weniger. Zurück in meiner Nische schaut noch ein Fischer vorbei und in der Nacht leuchten die Sterne durch mein großes Dachfenster.

 

In Sao Teotonio ist Zigeunermarkt und da will ich hin. Ich krieg sogar nach enger Kurverei einen Parkplatz auf der großen Wiese. Was für ein Unterschied. es geht viel ruhiger und gemütlicher zu, als auf dem Hippiemarkt neulich.

Die Vietnamesenhändler bieten zwar auch lautstark ihre Klamotten an, aber es wuselt nicht so sehr. Die Portugiesen verkaufen Gemüse, leckeren Schafskäse und ein paar von den herrlichen Töpferwaren.

 

 

 

 

Mit einer Bäuerin und einer anderen Deutschen haben wir Spaß, Muh, Mäh und Ziegengemeckere zeigen, was Cabra, Oveijo und Muh ist. Herrlich und wir lachen! Diese kleinen leckeren Cabrakäse wandern natürlich in meinen Rucksack, noch ein bißerl Gemüse und ein großer Sack voll frischen Mandeln.
An den Töpferwaren wandere ich vorbei – ich habe genug.

Es riecht nach Frango, Hühnchen, das obligatorische Essen hier auf dem Markt. Nachdem ich alles gesehen habe gehts auf Richtung Cabo Sadao, dem Storchenfelsen.

 

 

 

 

 

Vorher schaue ich aber in Zambujera vorbei. Boah, nirgends darf man als Womo wirklich parken, überall Einfahrtverbot. Ich fahre schliießlich runter zum Strand und da darf ich parken. Wandere wieder hinauf und hätte so gerne oben in dem Cafe einen Galao getrunken. Nix Galao, das Cafe ist zu, der Laden ist zu in dem ich ein kleines Stühlchen für Marese kaufen wollte und alles ist zu. Nur ganz weit vorne hat ein Cafe offen.

Na dann halt nicht und weil ich schon da bin, schaue ich weiter hinauf. Mein schöner Weg in die Walachei ist auch mit Durchfahrtsverbot belegt. Der große Parkplatz ok, aber ich will ja zum Storchenfelsen. Ich fahre noch die beiden anderen Strände ab, auf denen ich bleiben könnte, aber es zieht mich nicht. Ich will immer wieder die Weite haben und nicht nur engen Strand.

 

 

 

 

 

 

 

 

Und weil ich so einen braven Pistenkrabbler habe, krabbelt er in Cabo Sadao diesen engen Uferweg entlang, durch große Pfützen und ausgewaschene Wegstellen. So ein schöner Platz! Wieder das weite Meer und mein Blick kann schweifen.
Juchhu, ich treffe noch meine Schwester in Porti.Wir erwischen uns am Telefon und machen Nägel mit Köpfen. Es geht ganz einfach und wir werden ein paar schöne Tage miteinander haben.

 

 

 

 

In der Früh besuche ich dann die Storche…. „Hallo ihr da auf eurem Felsen, hallo, ich bin wieder da! “ Sie schauen mal kurz hoch, wer da so früh entlang geht, widmen sich dann aber ihrer Morgentoilett. Auch Storche müssen sich putzen und für den Tag herrichten. Einmütig sitzen zusammen. Später sehe ich noch ein paar von ihnen auf den großen grünen Feldern nach Nahrung suchen.

 

 

 

 

Und weil ich ja übermorgen mittag in Faro sein muß, fahre ich wieder ein bißchen zurück, bis Lagos ? Neeee, das Wetter ist viel zu schön und so warm und so sonnig, da muß nochmal Caraparteira herhalten, Mein Wunschplatz an den roten Zackenfelsen ist zwar von einem Riesenwomo belegt, aber ich stehe hoch oben mit noch sehr viel mehr Weitblick. Mein Wetterfrosch sagt mir nämlich, dass kein Wind angesagt ist.

Vorher kommne ich doch noch an Odeciexe vorbei und schau auch zu all den anderen Stränden, wo ich früher mal war.
Zur Zeit kann man wohl überall stehen. Ich habe mir so eine Poliermasse gekauft, um zu schauen ob die böööösen, böööösen Büschekratzer ein wenig unsichtbarer werden. Ein wenig ja.

 

 

 

 

Später in der Abendsonne in Caraparteira mache ich ein paar Bilder, wie der Abendhimmel sich im Brummeli spiegelt. Das wäre eine tolle Bemalung – vielleicht Punktmalerei, dann würden diese kleinen Striemchen nicht so ins Auge fallen. Ich sammele noch Ideen.
Und wieder zwinkern mir die Sternchen oben aus dem Dachfenster zu, bevor die Augendeckel zuklappen.

 

 

 

 

Unser Handyzeitalter ist doch wunderbar. So einfach kann ich telefonieren und mit lieben Freunden Kontakt halten und herrlichst ratschen. Es fühlt sich immer wieder so an, als ob wir grad nebeneinander säßen. Das kommt dann in Realitas wenn ich wieder in Bayerbach bin.