Die Höhlen von Lascaux

oder Prähistorische Malereien laden zum „Reisen“ ein….

17.9.

Der Kessel pfeifft und heisser Kaffee wärmt diesen kühlen Morgen. Es ist herbstlich geworden auch hier in der Dordogne. Wenn die Sonne dann scheint ist es wieder warm. Und sie wird scheinen. Blauer Himmel, der sich im Osten rötlich-gelblich vefärbt. Die Sonne ist nicht mehr weit weg.

Ich stehe nochmal an meinem Platz von gestern. Die Höhlen von Lascaux riefen. Welche nehme ich denn? Zwei oder Vier. Zwei ist die erste Nachgebaute von der Ursprungshöhle, die man nicht mehr besichtigen kann. Und vier ist ein riesiges Gebäude in dem die Höhle auch nochmal nachgebaut wurde, größer als zwei. Das erfahre ich aber erst bei der Führung durch Höhle zwei.

 

 

 

 

 

Ich muß noch ein bißchen warten, denn auch Höhlen brauchen ihre Mittagszeit. Also radel ich ein bißchen durch Montignac. Ich mag diese Dordogne’schen Orte, die Häuser, alte Steinbrücken, Cafes und den Fluß. Kein Mensch ist mehr auf dem Wasser, die Kanus liegen verwaist am Ufer. Später wandere ich noch durch ein anderes Dorf La Chapelle Aubarell. Ich verwechsele Chapelle mit Chateaux, trotzdem schön! Ich dachte hier ein so typisches Schloß zu finden.

 

 

 

 

 

Die Höhle, die Nachgebaute ist imposant. Man darf nur im ersten Raum fotografieren, die Malereien an den Wänden nicht. Es ist schon spannend. Malereien aus prähistorischer Zeit. Nur auf einer ist ein Menschlein zu sehen. Und dieses Menschlein hat einen merkwürdigen „Schnabel“, einen langgezogenen Körper, Hände mit vier Fingern, liegt oder schwebt. Ein Vogel auf der Stelze, sowie der „Pfeil“ und ein angedeutetes Tier laden zum Träumen ein. Ist es ein Mensch???? Wurde er verletzt? Ist es der Übergang von einer zur anderen Welt?

 

Die anderen Malereien handeln von den Tieren – Riesengroßen und Kleinen. Welche Bedeutung hatte es wohl, das die Riesengroßen mehr oder weniger als Konturen gemalt sind und die Kleineren darin sind, oft im Doppelpack? Welche zwei Seiten wurden hier dargestellt und von wem? Waren es Affenmenschen? Oder gab es in der prähistorischen Zeit einfach auch andere Wesen, die wir nicht kennen, vergessen haben oder….?

Uns wird erklärt das die Farben im wesentlichen auf die Wand geblasen wurden und die Konturen mit Finger oder pinselähnlichen Gräsern gemalt wurden. Ob das so ist? Keine Ahnung. Auch in Ägypten wird uns von den Wissenschaftlern alles Mögliche erzählt, wie die Pyramiden entstanden, gebaut wurden und vor allem für was sie standen, welche Bedeutung sie hatten. Grabstätten ????

 

 

 

 

 

Prähistorische Zeiten zu rekapitulieren ist schwierig und spekulativ. Was wissen wir wirklich von dieser Welt damals, wie sie gestaltet war, welche Wesen sie bewohnten und welche Impulse die werdende Menscheit bekam. Vielleicht kommen wir hier in Grenzbereiche, in denen wir nur mit anderen Sinnen erspüren können, welche Wahrheiten in den Bildern verborgen sind. Ich denke dabei an schamanische Reisen in die Anderswelten. Indianer, Ureinwohner verschiedenster Kontinente waren vertraut damit.

 

 

 

 

 

Vielleicht sind diese Malereien ja eine Einladung in diese Anderswelten, die magisch mystisch anmuten und in denen unsere normale Wahrnehmung außer Kraft gesetzt ist. Dafür rücken andere „Wesen“ an die Stelle und übernehmen die Führung. Vielleicht sind sie eine Einladung die Welt nochmal mit ganz anderen Augen zu sehen. Vordergründig erscheint das Tier und hintergründig????