oder schnurrige Piste und weiter in die Igmir Schlucht
25.1.
Früh wache ich heute in meiner windgeschützten Nische tief in den roten Bergen des Anti-Atlas auf. Eingemummelt mit Fleecejacke und heissem Kaffee vertreibe ich die letzten Morgengähner. Der kalte Nordwind huscht langsam wieder über mich hinweg. Habe ich ihn geweckt? Er macht sich jedenfalls auf seinen böigen Weg gen Süden. Es ist noch stockhagelfinster. In diesen kahlen roten Bergen vor Tafraoute sammelt sich die Kälte der Nacht, aber auch die Wärme des Tages.
War das eine schöne Piste gestern. Ganz langsam schnurre ich den zweiten Teil, genieße den feinkiesigen Sand. Zwei Nomadenjungen kommen vorbei. Sie hüten die Kamele. Ein paar Worte können wir wechseln. Sie betteln nicht. Bekommen von mir schöne Kugelschreiber und eine Apfelsine, über die sie sich sichtlich freuen. Ich fühle mich wie in Australien. Die Gegend erinnert mich sehr an die East Ranges und da will ich dann auch mal rechts einsteigen zum Weiterfahren.
Vorbei an einem Brunnen, durch ein paar steinige Queds geht es in eine kleine Schlucht durch das Flußbett nach Foum El Hisn. Eine kleine Oase mit kleinen Künstlern. Der Weg zur Schule ist von bunten Steinen gesäumt, ein brüllender Löwe ziert den kleinen Wasserfall und die Reste der Steinmauern werden zu einer Kashba. Ein kleiner aufstrebender Ort hier nahe der Grenze zu Algerien.
Durch die Igmirschlucht geht es hinauf Richtung Tafraoute, vorbei an hohen, roten Felswänden. Die Straße, die R 107 ist neu und führt oberhalb der Schlucht entlang. Wunderschöne Ausblicke in die, an die Felswände gepappten Dörfer. Im Flußtal die Palmen und in engen Kehren hinauf. Oben gibt es ein paar Pisten in die rote Mondlandschaft. Hier soll es einen Übernachtungsplatz für mich geben. Es ist zu spät, um mir in Tafraoute einen schönen Platz zu suchen, auf dem Platz, auf dem so viele stehen.
Ein Platz mit Weitsicht und Rundumblick wartet auf mich. Der kalte Nordwind auch. Pfui, da brauche ich etwas mehr Windschutz. Und so rolle ich hinunter auf der Piste, über ein Qued. Der Platz, den ich von weiten sehe , ist nicht anfahrbar, die Piste abgebrochen. Es ist ein bißerl schwierig, weil der Wind überall um die Ecke in die kleinsten Nischen kommt.
Endlich stehe ich auf schwarzem Kies. Die Sonne ist schon hinter dem Berg verschwunden und die Nachtkühle hält Einzug. Im Brummeli ist es kuschelig und so koche ich mir eine leckere Tajine mit Reis und Veggies und lass den Tag ausklingen.
Renate
Safar