Der Sommer hat mich wieder ….

IMG_8864

oder von Dänemark

zu meiner Schwester und

über Oberfranken nach Hause ….

 

 

 

Die Sonne wird immer wärmer und nicht nur wärmer, sondern richtig heiß.
Das ist Sommer pur und ich schnurre weiter gen Süden. Begleiten tut mich die wundersame Pilgerreise des farblosen Herrn Tazaki ….eine Geschichte über Freundschaft, Verrat, Vergebung und vor allem dem Finden des Eigenen.
Gedanken über den Norden und meine Reise gehen mir durch den Kopf. Das erste Mal habe ich mich nicht wirklich zufrieden und ausgefüllt gefühlt. Der Norden hat mir seine Geschichten nicht erzählt oder habe ich sie nur nicht gehört und war nur entsetzt über die Kälte, den Regen, die fetten grauen Wolken und fast, gott-sei-dank nur fast, Schnee.  Mein Bewegungs- und Erforschungsdang zu Fuß, per Boot oder Rad sind eindeutig zu kurz gekommen. Und das ist spannend – das macht mich doch ein bißerl unwirsch. Dazu kommt, daß mir persönlich das Land nicht so wirklich gut gefallen hat, im Sinne von etwas Neuem. So oft habe ich gedacht, eigentlich schauts aus wie daheim – nur alles weitläufiger und die meisten Häuser sind rot – so wie meins.
Den Fjells, diese unwirtlichen Hochebenen, konnte ich auf Dauer auch nix wirklches abgewinnen – Steinwüste, grau -braun in allen Schattierungen. Die Birkenwäldchen, die Moore, riesige Steinbrocken – interessant, aber „nur“ interessant. Mein Herz hat dort oben nicht wirklich gejubelt. Die Fjorde, auf die ich mich gefreut hat, schauen eher aus wie langgestreckte Seen durch Nadelwälder, tief eingeschnitten. Schöne Plätzchen in lauschiger Natur findet man immer wieder, nur zum Bleiben war das Wetter zu schlecht. Die Samen-Kultur, also die Lappen haben mich interessiert, aber denke ich an Sevetttijärvi, dann fühlt es sich dort fast ausgestorben an. Weitläufig sind dort die Häuser verteilt an den Seen und das Leben findet dort wahrscheinlich ganz abseits irgendwo statt. In gewisser Weise, auch wenn es immer hell ist, habe ich auch viel Dunkles gespürt, Stoisches, Verhaltenes. Im Süden schäumt es über – im Norden ist es vielleicht ganz still irgendwo und man kann es nur finden, nicht suchen. Und vielleicht ist es irgendwo eine kleine Perle am See, im dunkel-schwarzen Moor, zwischen den Wellen im Fjord oder ganz unscheinbar im graugrünen Gras der Hochebene oder im Geraschel der Birkenblätter.
Mir ist es verborgen geblieben, vielleicht weil ich nicht im Rhythmus des Nordens ticke.

Das Licht — Tag und Nacht – hat mich fasziniert. Der Schlaf wird sehr leicht und kommt auch ein wenig zu kurz  und trotzdem, es ist herrlich in der sog. Nacht die taghelle Sonne zu erleben und vielleicht braucht es wirklich gutes Wetter um die Perlen dieses Lichts und der Natur zu entdecken.  Alle haben mir gesagt, so einen kalten und schlechten Sommer hat es seit zig Jahren nicht mehr gegeben.

Fazit: Pech gehabt!

 

IMG_8865 IMG_8863So bin ich froh, wieder daheim zu sein – in er Sonne zu sitzen und meine nächste Reise ans Meer zu planen.

 

 

Ich bin halt doch ein Sommer- und Meereskind, vielleicht war auch mein Urgroßvater ein Delfin!