oder über Fjällbacka zu den Felszeichnungen und Ankunft in Norwegens Schären
Diesmal bin ich schon um drei wach – es wird hell, ich dreh mich um und schlafe weiter bis fünf … Feine Nebelschwaden liegen über dem See, die Vögel sind längst wach. Ich schlummere noch eine Stunde und dann scheint die Sonne wieder direkt auf meine Nasenspitze.
An meinem Womofenster tummeln sich eine Menge winzigster Mücken. Die stechen nicht, denke ich. Das Jucken hier und da erzählt mir was anderes. Ok, daran gewöhne ich mich.
Fjällbacka habe ich mir zum Angucken ausgesucht – ein Wanderweg durch eine kleine Schlucht mit gewaltigen Steinen über dem Kopf führt mich hinauf auf die Felsen mit gigantischer Aussicht.
Boah, sind die schön – die Schären. Ich folge den fetten blauen Klecksen auf den Steinen – ein Rundweg und der schönste Weg hier in Fjällbacka, so sagt mir eine nette, weißblonde Schwedin, die hier ihren Morgenlauf macht.
Nächster Halt, der „Große Rote“ – die Felszeichnungen oder besser gesagt Ritzungen in Tanumshede….
Auf einem riesigen schrägen Stein, an dem immer wieder das Wasser herunter läuft und so die Zeichen und Figuren im Glanz hervorhebt, ist der „Große Rote“ über alles hinweg gemalt bzw. gefräst mit einfachsten Steinen – „Da kann ja nix passieren, wenn ich diesem Roten meine Ehre erweise“ und umrunde ehrfürchtig das Arreal. Furchterregend hat er seinen Speer erhoben und beschützt sein Volk und alle, die ihn angucken!
Entspannt rolle ich nach Norwegen ein – ein paar Flaschen Wein zuviel an Bord. Ich sehe noch nicht mal einen Zöllner oder irgendwas. Die Maut wird gleich von meiner Kreditkarte abgebucht, den Autopass hatte ich schon in Deutschland gebucht und dann bin ich im Land der Trolle, Elche und wundersamen Wesen.
Ich biege gleich ab zu den Schären, den runden, platten Felsen im Meer. Mein Wasserplatsch ruft … und ich? ….In Grimsoy, Dusa gibts einen Badeplatz und dorthin dirigiert mich mein Navi. Eine Stunde später sitze ich im Wasserplatsch und mache meinen ersten Ausflug. Den Fotoapperat habe ich vergessen. Es ist windig und so paddele ich ein bißchen um die Felsen rum, schau in Buchten und Nischen und genieße auf dem Wasser zu sein.
Später abends treffe ich noch Peter und Birgit, die auch unterwegs sind und von mir über Womoleben viel wissen wollen. Besonders Birgit freut sich, daß ich auch hier bleibe, denn sie fürchtet sich alleine irgendwo zu stehen. Wir sind aber nicht alleine, denn dieser Platz wird viel von den Einheimischen genützt. Die Sonne geht zwar schon um 10 hinter irgendwelchen Felsen unter, aber um 11 abends ist noch ein wunderbares Abendrot zu sehen.
Das war ein langer und intensiver Tag. Ich lade nur noch die Fotos in den Computer und dann klappen meine Augendeckel fest zu.
GPS: N 59° 08′ 01.5“ E11° 10′ 46.4“