oder Coromandels wilde Küste entlang
bis kurz vor Colville
20. Februar
Ein Regenbogen über den Bergen und ein paar Wolken am Himmel, Pazifikbrandung … ein wunderbarer Platz. Durch lichten Urwald wandere ich zur nächsten Bucht …. es ist still, nur ein paar Vögel, das Tapsen meiner Schritte und das Rauschen der Wellen …. ja, so liebe ich das.
Sandstrand, Felsen und meine Fußspuren ….ich feiere diesen Morgen, bevor ich mich auf den Weg zur Touri-Attraktion, der Cathedral Cove mache.
Sogar einen Parkplatz gibts noch für mich und so wandere ich hinaus zu diesem Felsentor. Die Flut ist zu hoch, um trocken auf die andere Seite zu gelangen.
Diverse Menschleins sind unterwegs, teilweise bepackt mit Kühlbox und Sonnenschirm, um diesen heißen Tag am Strand zu verbringen.
Ich schau mir alles an und zieh weiter über einen kleinen Nebenweg durch Urwald und wilden grünbemoosten Steinen …. erinnert mich das nicht an was …. zuhause! ….Die Farben und die Gewächse sind anders, die Steine genauso rund und wild.
Zwei kleinere Strände wollen noch erforscht werden, einer vollgepackt mit fetten Kieseln, der andere nur über einen kleinen Kraxelpfad erreichbar. Bevor die „anderen“ kommen, bin ich schon wieder am Rückweg.
Viele Geschnatter um mich rum irritiert mich und so ziehe ich gerne weiter. Ich glaube, ich bin auf dieser Reise ein Nomaden-Eremit geworden, fast jedenfalls.
Über Ocean Beach, einer von Cooks Landestellen, Lonely Beach und Shakespeare Cliff bummele ich langsam dieser Küste entlang und halte immer wieder Ausschau nach geeigneten Übernachtungsplätzen. Die sind aber rar bis überhaupt nicht gesäat. Also peile ich mal Campingplätze an und …. diese sind vollgestopft mit bootsfahrenden Kiwis.
Ab Coromandel schau ich mir jeden Campingplatz an und ziehe weiter. Zu voll, zu eng und …. hmm, irgendwo werde ich was finden. Die Kiwis fahren in dieser Ecke wild und ungetüm und es ist so ein quirlige Energie um mich herum. Es wird schnell mal gehupt, gedrängelt, geschnitten und die Straßen sind so klein und eng….. Oh, ich sehne mich nach der stillen, ruhigen Südinsel …
Ich fahre weiter und weiter …. irgendwo ist schon ein Platzerl für mich.
Und tatsächlich leuchtet mir hinter der Kurve in den braunen Bergen kurz vor Colville eine große Stupa entgegen – ein Mahamudra-Zentrum, – Besucher Willkommen….. ich biege ab, und bin da, werde freundlich begrüßt und die ganze quirlige, unruhige, hektische Schnelligkeit fällt von mir ab. Boah – ich schnaufe tief, tief auf. Ich kann hier bleiben und mein Brummeli steht neben der „Gompa“ , dem Meditationsraum.
Und da zieht es mich zuerst hin – einfach sitzen, da sein und spüren, spüren das das buddhistische Umfeld mir Geborgenheit vermittelt. Hier fühle ich mich so vertraut, auch wenn der Mahamudraweg nicht meiner ist. Ein Kiwipäarchen ist für ein paar Tage hier und abends schauen wir uns zusammen einen Film über chinesische Eremiten an. Sie haben den ausgesucht.
Hhmm. was sagt mir das alles – ein bißchen fühle ich mich in meinem Brummeli auch wie ein wandernder Eremit. Und je quirliger die Energie um mich wird, desto mehr ziehts mich hinaus in die Natur, in diese bizarre Schönheit.
Ich staune, daß ich diesen Platz gefunden habe …. laße dieses ganze Umfeld auf mich wirken und schlafe umgeben von vielen Buddhas. Danke!
GPS: S 36° 38′ 38“ E 175° 28′ 51“
Renate
Safar
Renate