oder herrliches Dasein in meiner Brummeli-Welt
30.11.-1.12.
Und da wache ich wieder auf hoch über dem Meer. Neben mir ein verwitterter Arganbaum, vor mir die Weite und in meinem Rücken krabbelt die Sonne gleich über den Hügel. Abens kam noch ein Ziegenhirte vorbei, grüßt freundlich und zieht weiter. Stühlchen steht draußen und mal wieder habe ich einen absoluten Logenplatz.
Tags zuvor eine kleine Wanderung zum Strand hinunter durch Dünenfelder und zurück. Ich bin so richtig in Bummellaune. Nix drängt und muß sein und ob ich nun meine Maroc Telekom Karte einen Tag früher oder später habe, spielt keine Rolle. Ich bin in meinem Element. Lausche nach innen, gucke nur relativ kurz in den Irrsinn der politischen Welt und geb der Sonne viel Zeit auf mich herunter zu scheinen. Mein Geist kriegt Astrofutter und ich tauche ab in eigene Tiefen und den Tiefen unseres Menschseins. Es ist weniger ein Nachdenken, als ein Nachspüren und innerlich bewege ich mich weit, weit nach draußen hinter den Horizont. Vielleicht liebe ich gerade deswegen das Meer und die Wüste.
Es ist wie eine Reise, die über Normalitäten hinausgeht. Ich brauche so vieles nicht mehr, es ist unwichtig geworden. Ein paar Notwendigkeiten und der Luxus in der Sonne zu stehen. Meine Worte können nur einen Hauch von dem vermitteln, was ich erlebe.
Und dann rolle ich wieder weiter, einfach die kleine Straße hinter Sidi Kaoki, die P2201. Anstatt Richtung N1 abzubiegen geht es auf guter Piste Richtung einer alten Brücke und bis zum Strandblick von Iftane. Hier wird gebaut und auch die Piste ist breit und wird sicherlich bald asphaltiert. Ein toller Blick hinunter.Ich schlängel mich weiter durchs Land Richtung Achane und treffe dann auf die N1 Richtung Tafneda. Dort biege ich ab auf einen herrlichen Küstenweg, der sich über dem Meer entlang windet.
Der angedachte Platz ist schief, krumm mit fetten Felssteinen. Die Bäume kratzen zu sehr an Brummeli und auch ein Felsen ist zu hoch. Also wieder ein bißchen zurück und hier auf einen Weg, der nicht mit Steinen versperrt ist. Das ist das wunderbare an Marokko, einfach noch weit draußen stehen dürfen ohne immer daran zu denken, das man unerwünscht ist oder vertrieben werden kann, wie leider in Portugal.