oder den Berghängen entlang nach einem schnöden Haushaltstag
26.-27.11.
Was ist denn das? Die Guardia Civil hält direkt neben mir. Uuups, will sie was von mir – ich öffne die Tür, aber sie kümmern sich nicht um mich, erstmal! Nicht weit weg von mir am Ende des Weges steht ein Dachzeltling. Ich hatte in der Nacht Lichter gesehen, sie aber Fischern zugeordnet. Schon etwas merkwürdig, aber naja … Fischerboote können leuchten. Und die Nacht war noch dunkel. Und jetzt am frühen Morgen steht dieser Pajero mit Dachzelt da. Weiter vorne stehen Womos auf kleinen Parknischen. Ich bin auch in einer Nische, allerdings in einer ohne Holzpfosten.
„Das gehört hier schon zum Naturpark“, sagen sie freundlich „weiter vorne an der Straße bei den Holzpfosten könnte ich stehen.“ Sie vermerken, das ich das nicht wußte. Sie schreiben auf und schicken es weiter an die Zentrale der Naturparks. Mal gucken, ob dann irgendwann mal Post nach Deutschland kommt. Ein Verbotszeichen steht hier nicht. Weiter vorne am Suferstrand stehen sie alle dicht nebeneinander. Das scheint nicht zu stören.
Natürlich stelle ich mich gleich runter auf den ersten Holzpfostenplatz, auch die Dachzeltlinge bauen zusammen. Ein kleiner Schatten auf Lanzarote, aber die Sonne die dann später über den Berg krabbelt löst ihn auf.
Zwei Wanderwege locken mich. Der eine endet an einem Wasserhaus unten am Strand. Bei Flut klatschen die hohen Wellen direkt an die Bergwand. Da gehe ich nicht weiter! Es wird auch gewarnt. Der andere krabbelt den Berg weiter hoch und läuft parallel. Eigentlich müßte der auf dem Pfad landen, den ich letzte Woche mal gegangen bin. Ich mußte umdrehen, weil der Weg irgendwo zwischen den Felsen verschwand.
Neugier treibt mich. Ein schmaler Pfad schlängelt sich am Berghang entlang. So könnte es weitergehen. Schade, ein Bergrutsch und eine zu gefährliche Kraxellei lassen mich dann doch umdrehen. Es ist mir zu riskant.
Stühlchen raus und endlich eine Mail schreiben und dann noch mal ein bißchen Büro machen. Ich stehe ganz gut. Der Sonnenuntergang hier war gestern schon so fantatastisch. Und trotzdem nervt mich irgendwann das Kommen und Fahren der vielen Sonnenuntergangsgucker. Da hinten kam keiner mehr hin. Und so rolle ich doch wieder zurück zu meinem Strand Malves. Zwei andere parken weiter unten. Die Sonne ist schon weg.
Und was habe ich am schnöden Hausarbeitstag gemacht: Wäsche waschen in Teguise, derweil Strandleben dort gucken und im Lidl einkaufen. Ich komme ins Gespräch mit Rainer, einem Deutschen der hier schon seit 20 Jahren lebt. Er lebt in einer der Siedlungen in Playa Grande und sagt, das seit dem Sommer Lanzarote und Fuerteventura die meisten Besucher hätten. In den Tourizentren erlebe ich das ja auch. Die Mieten sind horrende gestiegen und die Preise für Kleinsthäuser auch. Viele Engländer kämen.
Und Flüchtlinge von Marokko kommen auch übers Meer. Sie werden ins Lager auf Fuerteventura verfrachtet und von dort dann weiter verschifft. Auf den Inseln wollen sie ja sowieso nicht bleiben, sagt er. Ansonsten braucht es viel Zeit um von den Einheimischen angenommen zu werden. Wahrscheinlich ähnlich wie auf den Dörfern, wo die „Außerirdischen“ auch lange brauchen bis sie integriert werden.
Ein interessantes Gespräch mit einem Insulaner. Und die Fähre nach Marokko, mal fährt sie und dann wieder nicht. Diesmal hat der Einkauf lange gedauert. Ich krieg alles was ich brauche und düse dann direkt zum Strand Framara.
Ein kleines Video macht in Telegram die Runde: Vergebung von der Sängerin Yoki gesprochen
(unter dem Haupttitel bei der Videobeschreibung auf Vergebung, Sängerin Yoki klicken, dann öffnet sich genau dieser Teil des Videos)... Ich glaube es spricht vielen von uns aus der Seele. Es geht um Vergebung, Vertrauen und kann Versöhnung gelingen? Ich weiß es nicht.