Auf kleinen Sträßchen im Po-Delta

oder weiter Richtung Sonne

4.11.21

Man muß nur lange genug Blog shreiben, dann verziehen sich die letzten dunklen Nebelschleier der Nacht und blauer, klarer Himmel kommt zum Vorschein. Die Sonne scheint und die Welt schaltet in Gute-Laune-Modus. Alles sieht gleich so viel schöner aus, wenn das Grau verschwindet und den leuchtenden Farben Raum gibt.

Ein kleiner Gang zum Meer, ein kleiner Ratsch mit meinen französischen Nachbarn und dann rolle ich weiter Richtung Sonne, Wärme und freier Natur. Hinter Venedig, das ich nicht besuche, mündet der Po ins Meer. Ein riesiges Delta, das mit kleinen Sträßchen durchzogen ist.

 

 

 

 

Die Sonne scheint warm und ich schalte schon fast auf Sommerzeit. Ein schönes kleines Plätzchen lädt ein zum Bleiben. Brummeli wird malerisch neben den Kanal gestellt und ich wandere los. Ein Radl wäre hier ganz gut, aber ich habe meins im Zelt gelassen. Viel zu wenig hatte ich es die letzten Monate benützt und mich so dagegen entschieden.

Also geht’s per Pedes oben auf dem Deich entlang. In der Ferne sehe und höre ich die Flamingos – eine rosarote Herde hat sich schnatternd niedergelassen. Bevor ich mein Fotoapperat mit Tele herausgefriemelt habe, sind sie wieder weg. Ich wandere weiter und die untergehende Sonne taucht diese Deltalandschaft in herrlichste Lichter. Ich kann mich mal wieder fast nicht sattsehen. So schön ist es!!!!

 

 

 

 

Und es ist nicht nur schön, sondern auch total still. Der nahegelegene Bauernhof ist im Moment unbewohnt, ein letztes Auto fährt kurz nach Sonnenuntergang. Das Geschnatter der Vögel verstummt und die Welt begibt sich, wie die Sonne auf ihre Reise durch die Nacht. Mal sternenklar, dann wieder verhuschte Wolkenschleier, die den kleinen Mond verhüllen.

Es ist ein stetiges Kommen und Gehen und auch ich bin ein paarmal wach und lausche in die Nacht hinaus. Diese stetige Kommen und Gehen von Gedanken und Gefühlen, von Tag und Nacht, von Sicherheit und Freiheit, von Leben und Sterben, von Beherrschen und beherrscht werden, von Fremdbestimmung und Souveränität begleitet mich.

 

 

 

 

 

Die Welt in ihrer Einzigartigkeit, die in jedem Moment ihr Gesicht verändert und sich weiter und weiter im Universum dreht. Nur ein Moment, ein Hauch von Moment und schon ist der nächste da. Ich lausche hinein in diese Momente, bevor ich wieder einschlafe und meine Reise im Traumland fortsetze.