oder das kleine Städtchen Azemmour,
der Strand hinter Qualidia
und Mustafa in seiner Steinhöhle
26.Dezember
In der Früh zeigt mir Leela, die Mail von ihrem Bruder (ein Marokko-Kenner). „Guantanamo“ nennen sie diese Camps, die eingepfercht zwischen hohen Hauswänden liegen. Fahrt in den Süden zum Atlas, da findet ihr die Natur.Und genauso machen wir es.
Auf dem Weg liegt das kleine Städtchen Azemmour, das noch sehr ursprünglich ist. An der großen Festungsmauer geben wir unseren Obulus an einem vielleicht selbst ernannten Parkwächter und marschieren los. Eine selbsternannte Stadtführerin, freundlich und zugewandt, will uns alles zeigen. Erst auf der großen Plaza vom Burggelände können wir uns verdrücken, während sie mit dem Polizisten redet. Sie ruft uns noch hinterher, aber wir gehen einfach, denn eine Stadtführung wollen wir nicht. Später sehe ich sie nochmal, aber sie verschwindet ganz schnell hinter der Mauer.
Das werde ich noch ein bißchen mehr lernen müssen, wer ist einfach nur so freundlich und wer hat Hintergedanken. Ist gar nicht so einfach. Wir schauen uns die kleinen Lädchen im Souk an …es gibt alles hier was man braucht und ich kaufe ein paar Mohrrüben und frische Pfefferminze. Es wuselt in diesen kleinen Gässchen, aber die Leute schauen freundlich und zugewandt nund wir können die Eindrücke auf uns wirken lassen.
Im Edith Kohlbachführer steht, dass man hinter Qualidia nahe am Strand stehen könnte. Wir fahren dort hin und finden einen schönen Stellplatz. Der este der kommt, ein italienisch sprechender Marokki sagt, wir können hier stehen, der nächste sagt, man kann hier nicht mehr über Nacht bleiben. Ein bißchen gewundert hatte ich mich schon, dass kein anderes Womo hier steht. Es wäre ein toller Übernachtungsplatz gewesen.
So rollen wir zurück nach Qualidia auf den großen Parkplatz unten am Park. Für eine Übernachtung ist der ganz ok. Es hat viel Wasser in dem kleinen See hinterhalb und so haben wir abends lautstarkes Froschkonzert.
Uns zieht es aber nochmal an den Strand und da wandern wir bis zu einem Rohbauhaus auf einem kleinen Hügel. Hier wohnt zwischen den Felsen Mustafa, ein Physiotherapeut, Heiler und Fischer.
Er zeigt uns sein kleines Reich, dass er ganzjährig bewohnt, wenn er angelt. Ein Zuhause hat er aber auch noch mit drei Kindern und einer Frau. Er lädt uns zum Tee ein und zeigt, wie man ihn zubereitet. Da sitzen wir in seiner „selbstgebauten Höhle“ und voller Stolz erzählt er von seiner Arbeit mit heissen Steinen. Was soll ich ihm als Gegengeschenk geben. Ich habe nix mit. Geld anbieten fühlt sich nicht richtig an. Also entschuldige ich mich tausend Mal und nehme mir vor in meinem Rucksack immer etwas zum Verschenken zu haben.
Wir bedanken uns sehr herzlich für seine Gastfreundlichkeit und marschieren kurz vorm Dunkelwerden wieder zurück.
Das war ein intensiver Marokkotag – mit vielen Eindrücken vom Leben hier. Spannend!
GPS N 32° 43′ 54.3“ W 9° 02′ 36.1 “