oder nochmal zum Leuchtturm
und nach Verunic
Es weht zwar kräftig, aber der Himmel ist blau und es ist warm. Ich schnappe mein Stühlchen und mit Laptop und Maus begebe ich mich ans Buchstaben-sortieren. Fischer kommen und gehen, eine Tauchergruppe macht sich fertig und ich genieße einfach die Sonne,- noch! Eine große Kaffeekanne steht neben mir.
Tja – was möchte ich denn heute, wonach steht mir der Sinn, frage ich mich. Meine freundliches Wetter-online ist heute gar nicht freundlich, sondern erzählt mir von stärker werdenden Bora und Kälte – naja nicht wirklich kalt, aber kühl – nur noch so um die 16 ° – bibber! Klepperchen, spricht Wasserplatsch muß im Womo bleiben – das ist draußen auf dem weiten Meer zu ungemütlich. Radln – hmmm? … kommt kein großes Echo aus mir.
Naja, und nachdem das Wetter auf der Insel nicht gleich morgen besser wird, beschließe ich doch schon heute und nicht erst morgen nach Murter zu fahren. Dort weht zwar auch die Bora, aber es ist noch wärmer, 20 °! Die Fähre geht erst um 16 Uhr und so verabschiede ich mich nochmal vom Leuchtturm und fahre weiter zu einem Platzerl zwischen den beiden Campingplätzen. Hier kann ich im Windschatten vom Brumm draußen sitzen,- lesen, nochmal schwimmen und einen herrlich faulen Tag verbringen. Nix tun ist doch auch mal gut.
Der Himmel zieht sich langsam zu und pünktlich um halb vier stehe ich an der Fähre, die die letzten Autos noch in der Tiefe ihres Bauches verschwinden läßt.
Adios liebe gute Insel – es war schön auf dir und danke für die schönen freien Plätze.
Claudia steht neben mir – sie fährt mit dem Bus für ein paar Tage nach Wien, um dann wieder auf ihr Boot Salema, das sie sich mit Freunden teilt, zurückzukehren. Sie möchte jetzt auch einfach Leben genießen und lebt auch im Winter lange Zeiten auf dem Boot, das in Veli Rat stationiert ist. Wir erzählen uns viel vom Seemanns- und Womo-Leben. Wir freuen uns über unsere so große Freiheit und bestaunen die dicken fetten Bora-Wolken über dem Velebitgebirge.
In Zadar fahre ich schnurstracks nach Prosika – da gibts die alte Magistrale, an der man herrlich mit Blick auf Murter stehen kann. Kurz vor dem richtigen Dunkel-werden bin ich da. Noch ein paar Autos kommen vorbei, aber dann höre ich nur noch den Wind, der über meinen Brumm fegt und bin hellwach.
Ja, was ist denn das – ich bin überhaupt nicht müde, im Gegensatz zu den anderen Tagen.
Vollmond und dann noch blutrote Mondfinsternis, hmmm – vielleicht, vielleicht auch nicht.
Dann schreibe ich halt mitten in der Nacht, bevor ich mich von einer Seite zur anderen wälze und genehmige mir noch ein Glas Vino. Guten Morgen – in Neuseeland ist jetzt Mittagszeit, vielleicht probe ich ja schon die Neuseelandzeit – quatsch!!!