Ackaringa Felsen und Painted Desert

oder über das legendäre Pinkhouse in Oodnadatta zu den leuchtenden Felsen der Painted Desert in Ackaringa Station

 

1.8.

Ich habe so gut geschlafen, seit zwei Tagen schlafe ich wieder richtig durch und wache nicht mehr alle zwei Stunden auf. Jetlag is over. Aber der hat mich nicht wirklich gehindert, meine Strawanzerei zu genießen, ich bin ja immer wieder eingeschlafen. Die Sonne geht bei meinem Zeltfenster auf und ich schlürfe genüßlich meinen Kaffee. Den zweiten gibts allerdings schon draußen.

 

 

 

 

Es ist windiger, aber nicht mehr kalt. Meine Lieblings-Schreivögel geben ihre Melodie zum Besten, während ich wieder Brummeli fahrbereit mache. Alles zu und Deckel runter. Ich kontrollier lieber zweimal, denn beim Fahren weiß ich ja nicht, was sich da hinten in meiner Kabine tut.

Mein tibetisches Thanka darf zum Rückfenster hinausschauen. Der Besen ist die Festhaltemaschine für Nachttischkoffer und Krimskramskiste. Da paßt er genau dazwischen und somit verrutscht nix. Vorsichtshalber wird auch noch der Tisch dazugeklemmt. Die Wasserflaschen stehen am Bett, Kocher und aktuelle Klamotten sind im Bett, Gemüse, Kartoffeln und Äpfel hinterm Kühlschrank. So kann ich die Piste entlang rumpeln. Heute ist es allerdings manchmal fast wie Autobahn, so glatt und nur mit ganz feinen Kiesel, da schnurrt Brummeli gemütlichst dahin und ich mit.

 

 

 

 

Die Landschaft wechselt wie die letzten Tage von rotbrauner Erde mit Baum und ohne Baum, zu grauen Kiesel mit einer Hügelkette im Hintergrund und dann wieder diese endlose orangerote Weite. Nach wie vor bin ich fasziniert von dieser Nixlandschaft.

Das Vertrauen in mein Brummeli wächst von Tag zu Tag. Viel leichter rutsche ich jetzt schon auf meinen Sitz, ohne das Kissen zu verschieben. Den Allrad habe ich bisher noch nicht gebraucht, wohl aber die große Bodenfreiheit. Die 100km bis Oodnadatta schnurre ich schnell dahin. Dann stehe ich vor diesem legendären Pink Roadhouse mit ein paar anderen. Brummeli wird, zu ein bißchen moderateren Preisen, vollgetankt und ich halte mich gar nicht lange auf, denn zur Painted Desert sind es nochmal 80 km.

 

 

 

 

Die Piste ist glatt, bei trockenem Wetter super, bei Nässe dürfte es eine glitschig, schmierige Seifenpiste sein. Es regnet aber nicht und so bin ich früh genug an diesen Felsen, der Painted Desert, die sehr an die Breakaways bei Coober Peddy erinnern. Ich lass mir Zeit durch diese Ackaringa Felsen zu stromern, so heißen sie auch und treffe ein deutsch-australisches Paar. Seit 14 Jahren leben sie in Australien und sind das erste Mal hier. Sie haben ein paar Hütten an der Küste, südlich von Adelaide, die sie vermieten. Ich erzähle ihnen noch von den Breakaways. Es ist schon faszinierend, wie hier einfach aus dem sog. Nix diese bunten, farbigen Berge auftauchen. Verschiedenes Gestein mit unterschiedlichen Mineralien lassen sie so herrlich leuchten.

 

Ich laß mir Zeit, denn ich habe nur noch 10 km bis zur Ackaringa Station,ein unendlich riesiges Farmland. Ihnen gehört alles hier, weit und breit. Deshalb darf man auch in einem riesigen Umkreis nicht frei stehen und auf dem Herweg habe ich nicht wirklich einen Platz entdeckt.

So kehre ich ein auf dieses Camp, was wunderschön wäre, wenn nicht dieser blöde Generator, laufen täte. Verstehen tue ich es ja, dass man hier Strom braucht, aber wir Camper wollen doch die Natur und ihre natürlichen Geräusche erleben und nicht so einen doofen Krachmacher.
Naja, das ist auch Leben im Outback. Ich genehmige mir eine wunderbar warme Dusche, genieße den Sonnenuntergang beim Abendessen, bevor ich mich mal wieder innen meiner Blog-Arbeit widme. (Bin mal gespannt, wann ich den hochladen kann!)

Der Wind hat ganz schön aufgefrischt und ich bin erstaunt, wie dicht dieses Zeltdach ist.

Wieder geht ein toller Outbacktag zu Ende und ich hoffe, der Generator geht auch bald schlafen. Gute Nacht! (Und nach neun gabs das Betthupferl auch für Generatoren und Zapfenstreich. Der Wind darf aber weiter um mein Dach heulen und ich habe heute nacht etwas Kinderwagengefühl.)