oder Paddeln, über viele Steine kraxeln und langes Schwimmen in der Katherine Gorge
19.8.
Heute hat eine liebe Paddelfreundinn von mir Geburtstag und ihr zu Ehren gibt es Paddeln in der Katherine Gorge und Herzlichen Glückwunsch!!!
Morgens um halbacht stehe ich mit meinem Rucksack, Proviant und viel Wasser an der Bootsanlegestelle. Katherine Gorge besteht aus 9 miteinander verbundenen Schluchten. Verbunden heißt große Steinbrocken und Felsen müssen überwunden werden. Das wird einem bei der Buchung nicht erzählt. Ich buche gleich einen ganzen Tag und sehe mich kräftigst paddeln.
Die erste Schlucht, in der man früher auch schon paddeln konnte ist heute nur noch per Motorboot befahrbar, es gibt die bösen Salzwasserkrokodile hier. Die anderen Schluchten sind Crocofrei, man darf schwimmen, padddeln, so weit möglich und vor allem diese wilde Natur geniessen.
Malerisch liegt auch schon ein Croco fotogen auf dem Felsen. Hier nisten und ruhen sie. Am Ende der Schlucht geht es 400m weiter über einen gut ausgebauten Wanderpfad hinüber zur anderen. Da liegen dann unsere Boote. Mit Paddel und Schwimmweste wird einer nach dem anderen in sein Boot verfrachtet und dann gehts los.
Die Boote sind kippstabil und lassen sich gut manövrieren, kein hin und her geeiere.
Ich bin in meinem Element. Meine kleine Filmkamera vorne am Bug halbwegs befestigt und gemütlich geht es aus stromaufwärts, um Felsenecken, vorbei an Sandbänken und hohen Steinwänden. Die Menschleins verteilen sich rasch und schon bald habe ich das Gefühl, die Schlucht ganz für mich alleine zu haben.
Der Fluß in dieser Jahreszeit ist so ca. 4m tief wird uns erzählt – wie schwierig die Umtragerei ist, nicht. Natürlich zerren wir die Boote, immerhin 18Kilo, über die Steine und dann muß man selber noch den Tritt finden. In Schlucht 3 geht es weiter und hinter der letzten verwunschenen Ecke kommt eine ewig weite Umtragerei. Über Steine zerren, 400m paddeln, wieder über Steine usw. Ich stelle mein Boot erstmal sicher auf Steine und schau mir das Ganze an. Nein, das lohnt sich nicht für die paar Meter paddeln.
Also schnappe ich mir meinen Rucksack und die Steinekraxelei beginnt. Kein schön angelegter Pfad, sondern ich muß mir den Weg selber suchen. Immerhin ich komme zur 4. Gorge und finde ein schönes Felsenplätzchen. Und von dort schwimme ich einfach bis fast zur nächsten Gorge. Nur ein Päarchen fährt mit dem Boot weiter. Er, ein langer muskulöser junger Mann, zerrt spielerisch das Boot über die Felsen. Tja, diese Beweglichkeit habe ich nicht mehr.
In türkisblau und gelbgrünen Wasser schwimme ich zwischen hohen Felswänden um die Ecke und habe Blick zur 5. Schlucht. Bis zur Sandbank komme ich. Das Wasser ist warm und ich komme mir vor, wie ein Pionier, so diese Gegend zu erforschen. Was ist hinter der nächsten Ecke, was verbirgt sich hinter dem Baum – spannend.
Ich habe meine kleine Kamera dabei, diesmal am Kopf befestigt, ein bißchen wackelig, aber es geht. Zuhause werde ich dann mal intensive Videoarbeit haben.
Viecherleins sehe ich keine, auch nicht die ungefährlichen Süßwasserkrokodile, die es hier geben kann. Sie sind nicht an Menschen interessiert, wir schmecken ihnen nicht, deshalb ist schwimmen ungefährlich wird uns bei der Bootfahrt erzählt.
Zurück gibt es Brotzeit mit Kokosnusswasser bevor ich mich auf den Kraxelpfad zurück mache. Abends spüre ich meine Muskeln. Mein Boot liegt noch brav auf seinem Felsen und stromabwärs geht es mühelos zurück. Alle Ecken werden erforscht und irgendwo auf einer kleinen Sandbank nochmal geschwommen.
Um fünf bin ich dann ziemlich k.o. an der Anlegestelle zurück. Was für ein Tag. Anstrengend war die Kraxelei, das Paddeln viel zu kurz und das Schwimmen von einer Gorge bis fast zur nächsten ein Highlight.
Am Campingplatz Ich stell mein Auto noch um, weil die drei lauten Mädels neben mir noch da sind. Bitterböse schauen sie mich an. Ich hatte sie am Abend vorher gebeten, etwas leiser zu sprechen.
Es gibt nur noch ein Schnellgericht, Nudeln mit Tomaten und ein bißchen Bilder sichten, bevor ich mich in mein Hochbett verkrümmele.
Wie auf einem Ausguck throne ich hier auf meinem Bettchen und höre am Morgen die vielen Vögel und beobachte wie die Sonne durch die hellgrünen Blätter scheint. Mittlerweile kann ich ja längst mit allen Fenstern offen schlafen und genieße die frische Brise am Morgen.
Ully
Safar