oder hinter Tafraoute,
Richtung Izerbi, Khmes Ait Ouafka
und zurück über die R 104
12.Februar
Vor langer Zeit, der sog. Alten Zeit, lebten Riesen hier – große Menschen, bis zu 7m lang ( sie gab es wirklich, einer wurde in der Oase Thigmert ausgegraben). Und sie bauten sich einen Versammlungsplatz, an dem sie sich allabendlich trafen, um ihr Wissen zu teilen.
Also nahmen sie die großen Felsbrocken, warfen sie an den Rand, gruben in der Erde, um Wasser zu finden und es entstand diese Oase Tafraoute mit seinem großen Womo-Versammlungsplatz. Die kleinen Menschen, die es damals auch schon gab, aber ohne Womos, wurden von ihnen auf Händen getragen und manches Mal einfach auf dem Gipfel abgesetzt, wenn sie zu aufmüpfig wurden. Dann mußten sie sich selber einen Weg ins Tal über bucklige Steine suchen.
Vieler dieser Wege sind heute schon asphaltiert oder gute Piste und auf diesen bewege ich mich.
Die bunten Steine – angemalt von einem Künstler vor vielen Jahren, aufgefrischt nach Marokki-Art, sind mein Ziel. Wolkenfetzen fliegen umeinander und Regengüsse bleiben nicht aus. Trotzdem wandere ich in dieser großartigen Landschaft umeinander. Ein paar Sonntagsausflügler sind unterwegs und haben einfach nur Spaß. Wir scherzen an den Steinen und in ihren Roben sehen sie einfach nur malerisch aus, Vatertag auf marokkisch fällt mir dazu ein, wobei der Alkohol fehlt. In der Öffentlichkeit ist es ja verboten. Was in den vier Wänden passiert, da sieht Allah nicht hin.
Die Steine sind – naja blau halt und ein bißerl rosa und vielleicht gibt es weiter unten noch mehr Farben, aber Natur pur gefällt mir viel, viel besser.
Ein fetter Regenschauer kommt bedrohlich näher und so bin ich rechtzeitig wieder am Womo, ohne klatschnaß zu werden. So sehe ich nicht alle bunten Steine…. macht nix.
Die Natur-pur-Steine faszinieren mich und sie hätten so viel zu erzählen von der Alten Zeit, von den Riesen und den kleinen Menschen. Doch sie müssen schweigen.
Und so stehe ich hier da und schaue sie einfach nur an und lasse sie auf mich wirken, in den Momenten, wo es gerade mal nicht regnet.
Und weil meine Neugier größer ist, als mein Plan fahre ich einfach eine Straße weiter geradeaus – mal sehen, wo ich da hinkomme.
Sie windet sich einen Paß hinauf, rechts und links blühende Mandelbäume. Wolken fliegen um mich herum rote Steinwüste, eingerahmt in zackige Berge, die nur ab und zu zwischen den Wolkenlöchern rauslugen.
So liebe ich das.Gut, daß ich mein Tablet habe und so kann ich mich mit Maps orientieren, wo ich denn da bin. Denn meine beiden Karten sagen widersprüchliches und mein Navi schickt mich immer zurück. Die Schilder sind nur auf arabisch und auch der große Kaktus-Fußstapfen sagt mir nix genaues.
Spätnachmittags bin ich wieder zurück. So muß ich meinen Stadtbummel auf morgen verschieben.
Wind und Regen rütteln am Womo und für einen Moment kommt noch die Sonne hervor – Regenbogen-Zeit.
Morgen, aber morgen wirklich soll es schöner werden. Der Abend vergeht viel zu schnell mit Womoplanung, ein bißerl Büro und zumindest Fotos aussuchen. Noch ein bißerl Info über das Weltgeschehen und dann klappen meine Augendeckel zu.
Globetrottel
Safar
Angela
Safar
Angela