oder auf verästelten Wasserwegen durch die Lagune von Moulay Bousselham
und Fisch als Weihnachtsessen
24.Dezember
Hassan sagte gestern, um 10 Uhr ist es gut loszupaddeln. Also bin ich auch um 10 fertig und Leela hilft mir noch das Boot zum Strand zu bringen. Ich bekomme gar nicht mit, daß sie ein bißchen sehnsüchtig hinterher schaut. (Bei der nächsten Paddelei muß sie das Boot auf alle Fälle mal testen! Sie ist doch auch eine Wasserfrau.) Und ich, ich bin in meinem Element. Boah ist das schön – an den Fischerbooten vorbei gehts gleich erstmal auf die andere Seite zu dem gut befahrbaren Kanal der Lagune.
Sie ist nicht tief und ich achte sehr genau darauf, daß ich immer genug Wasser unter dem Kiel habe. Es gibt so einige Untiefen, da wo ich sie nicht unbedingt erwarte,- spannend. Irgendwann bin ich dann an dem großen See. Man kann sich hier in den Nischen und den Verästelungen der Lagune auch schon ganz schön verlaufen. Ich halte mich an die Fischer, die wissen den besten Weg.
Hamid kommt mir auf einem Surfbrett entgegen, er sucht sein Boot, erzählt er mir. Leider habe ich es nicht gesehen. Es gibt so viele blaue Boote hier. Die anderen werfen ihre Netze aus und ein dritter schiebt sein schwer beladenenes Boot über eine Untiefe.
Herr Sowieso steht auf einem Bein und die anderen Seevögel versammeln sich auf den letzten verbleibenden Inselchen. Es ist Flut und viel Wasser in der Lagune. Das heiß aber nicht, dass sie wirklich tief ist. Der Untergrund ist eher sandig als matschig. (Mein Neuseelandabenteuer fällt mir ein, wo ich durch knietiefen Schlamm waten mußte, um wieder an Land zu kommen… das soll mir hier nicht passieren. Also fahre ich den letzten Fischerbooten hinterher.
Ein paar Marokkis, wahrscheinlich kommen sie vom Einkaufen, werden am Strand abgesetzt und gehen zu Fuß über die Halbinsel in ihre Stadt. Ich schau nochmal zum Ausgang der Lagune und treffe Hassan, der mit einem Deutschen seine Tour fährt. Ein großes Hallo. Die Fischerboote vom Meer preschen eng an mir vorbei. Mein Boot ist wendig genug, so daß ich schnell quer zu den Wellen stehe und die machen ihm nix. Ich habe ein supertolles Boot und nach drei Stunden bin ich wieder an Land.
Es gibt Kaffee und Weihnachtsplätzchen, dazu eine warme Weihnachtsdusche und dann kommt noch ein Fischer und bringt lebendige Krabben und Fisch aller Art und ich kann nicht umhin, ihm etwas abzukaufen. Und was ist mit handeln, fragt mich Leela hinterher. Ich habe es irgendwie heute nicht gekonnt. Viel zu teuer bezahlt, aber dafür leckeren fangfrischen Seefisch. Arme Leela (sie ist echte Vegetarierin) und vor ihrem Platz säubert er die Fische und die Riesenkrabben laufen fast auf sie zu, aber nur fast.)
So kocht jeder sein Essen selber, aber später gibt es dann bei mir im Brummeli gemütlich Kartoffeln mit Gorgonzola und Paella mit frischen Fisch. Hinterher leckerste Pralinen von ihrem Bruder. Dazu natürlich einen kleinen Roten. Ein wunderbarer Tag und ein gemütlicher Abend. Wir machen noch Plänchen für morgen, bevor sich jeder ins Traumland verabschiedet oder zumindest in seine Koje.