die windzerzausten Pinien in den Catlins…
oder von der stürmischen Monkey Bay
die Küste entlang über Waiapa
zur Curio Bay
7.3.
Etwas sturmdurchschüttelt wache ich heute morgen auf … der Wind wollte einfach nicht weniger werden und hat alle fetten grauen Wolken von der Westküste zu uns hergetrieben. Ich bin ein bißchen unschlüssig …. schnell Richtung Ostküste oder doch noch mal die tollen Bäume der Catlins gucken.
Ich entscheide mich für letzteres und bummele teils auf Gravels, teils auf schmalen Asphaltstraßen die Küste entlang. In Riverton, einem kleinen Örtchen mit der alten Brücke über den Fluss, fahre ich bis Howells Point, wo es erstmal Frühstück gibt.
Die Sippschaft Kormoran ruht sich gerade von ihrer Frühstücksjagd aus und Herr Vogel wartet, ob irgendwo etwas für ihn abfällt. Es ist, glaube ich, der Vogel, den ich so häufig auf der Straße sehe, wenn er ein totgefahrenes Possum ausweidet. Große weite Schwingen und manchmal muß ich wirklich bremsen, damit ich ihn nicht erwische, so nah am Auto fliegt er vorbei. Unten gibts noch ein bißerl Brandung, aber der Wind ist hier nicht mehr so heftig. Guuuuut!
Auf kleiner Küstenstraße geht es über Fortrose zum Leuchtturm Waiapa. Der Leuchtturm ist nicht ganz so berauschend, dafür aber diese herrlichen windgepeitschten Pinien. Man spürt förmlich, wie sie versuchen, sich unter dem Wind zu ducken. Diese Pinien sind hier in den Catlins das Wahrzeichen. Es sind die roaring forties die hier wehen und unter Seglern berühmt berüchtigt und unter Womofahrern, die an der Küste schlafen wollen, auch!
Das Wetter bleibt ungewöhnlich stabil grau – ein bißchen mehr, ein bißchen weniger. So wenig wie ich das mag, mögen die Delfine, die kleinen Hektordelfine, die in der Purpoise Bay zuhause sind, das auch nicht und verziehen sich irgendwo hin, wo man sie nicht sieht. Auch Herr und Frau Pinguin lassen sich nicht blicken. Ich bin vielleicht nicht geduldig genug, aber nach einer Stunde warten und um mich herum immer mehr Touris und lauter doofe Deutsche, marschiere ich einfach wieder zurück. 1000 Deutsche und ein Pinguin – ich, an seiner Stelle täte irgendwo ganz unauffällig an Land kommen und dann vom Nest aus allen Touris eine lange Nase machen. Nein, so was ist nix für mich.
Im Brummeli mache ich es mir gemütlich mit einem Glas Vino und ziehe mir relativ früh die Decke über die Ohren. Gute Nacht.
(zum gps hats heute morgen, nach einer weiteren windzerzausten Nacht nicht mehr gelangt!)
Renate
Safar