oder von Hurunui nach Napenape
und weiter zum windy Ward ….
24.1.
Ich staune nicht schlecht. Gemütlich wandere ich am Meer entlang, meinen Brumm habe ich auf die Seite gestelllt und da blinkt in der Ferne ein silbernes Womo. Es ist doch tatsächlich ein Globescout, also so wie meiner, nur neuer.
Hier in Napenape ist ein toller Übernachtungsplatz, den ich erst noch begutachte.Früher war es ein offizieller kleiner Campingplatz, der nach einem Erdrutsch geschlossen wurde. Das erzählt mir Denise, die Besitzerin dieses Globescouts. Und sie erzählt mir noch viel und wir ratschen und ratschen und ratschen. Denise ist eine Reisefrau, weltoffen und neugierig. Wenn ihr was zuviel wird, zieht sie sich ins Womo zurück und stellt sich ans Meer. Ihr Hund ist gerade gestorben und so braucht sie die Auszeit. Der Sohn kümmert sich schon um die Bienen. Sie haben ganz viele und poduzieren Manuka Honig. Es ist spannend, wir reden über die Flüchtlinge, ein Thema das auch hier in Neuseeland sehr verfolgt wird, wir reden über Arbeitslosigkeit in Neuseeland, wir reden über die Boatpeople von Indonesien und die riesigen Rinderfarmen, die durch die Überdüngung der Böden das Grundwasser schädigen. Nur Christchurch hat noch unbehandeltes Grundwasser. Die Massentierhaltung, auch wenn sie im Freien stattfindet, ist auch hier ein Thema. In gewisser Weise ist die Welt doch sehr klein. Denise warnt mich noch vor der Chineseninvasion im Februar. Das chinesische Neujahr findet statt und viele kommen für eine Woche hierher. Ich lache und sag ihr, these roads, they will never take …. denn ich bin ja schon mal wieder auf meinen kleinen schnörkeligen Gravels unterwegs. Wir tauschen Emailadressen und sie gibt mir ihre Telefonnummer. Ende Februar treffen wir uns, bei ihr oben in der Wildnis und unten an ihrem Auszeitplatz in Napenape . What kind of wine you like, red oder white? … Ich freu mich drauf, denn sie ist eine so einfache und unkomplizierte Frau.
Sie begleitet mich noch zurück zu meinem Brumm und wir verabschieden uns so herzlich voneinander. See you soon und von weiten mache ich noch ein Foto von ihr. Ganz nah wollte sie nicht, weil sie meine Größenordnung von Umfang hat. Eine tolle Begegnung!
Ein bißchen in mir hatte es gearbeitet, dass ich gestern nicht die Gravelroad nach Hurunui gefahren bin ….gute Aursreden, tanken, Blog hochladen …. hahaha, also entscheide ich mich in der Früh dazu und so komme ich nach Napenape und rolle dann weiter auf der kleinen Gravel nochmal zurück nach Motuanua…
juchuu, ich kann wieder Gravels fahren und trau mich. Vorher gehe ich aber nocheine kleine Runde auf dem Costal Hurunui -Manukatrack. In der Ferne die Fischer, die riesigen Lachs dort fangen. Das erzählen mir meine Campingnachbarn, die schon ganz früh zum Frühstücken hierher gefahren sind. Das ist doch auch meine Devise …. zum Frühstücken ans Meer zum Gucken.
Sonst gibts für mich an dieser Küste nicht mehr so ganz viel Neues zu entdecken, also schnurre ich die S1 hinauf Richtung Norden über Kaikoura zur Wardbeach.
So vertraut ist mir die Straße, die Blicke hinunter zum Meer, der Seerobbenplatz usw. Und auch an das Brummen vom Brummeli habe ich mich mittlerweile gewöhnt, an seine Geräusche und wie er reagiert. Der Platz in Ward,- auch vertraut mit dem Wind, der um die Ecke fegt. So verkrümmel ich mich in eine windgeschützte Ecke, denn mittlerweile ist es schon 7 geworden.
Nochmal kurz hinunter zum Meer und dann lasse ich den Tag ausklingen.
Robert
Safar