Hinter Izmir am Strand Halk Plaji

oder Gewusel, Strandhalme und die inneren Antennen….

7.4.

Ein kühler Wind huscht heute morgen böig über mich hinweg. Die Sonne wärmt den Sand und das Schilf. Dazwischen stehe ich auf festem Grund mit Blick aufs blaue Wasser. Angekommen in der Ägais oder war es vorher auch schon Ägais? Jedenfalls hinter Izmir. Ich nutze den Sonntag um diese große Stadt zu umfahren.

 

 

 

 

 

Die Straßen sind breit und so manchen Abzweig verpasse ich trotz Navi. Und so lande ich mal mitten drin im Stadtgewusel, vorbei an der riesigen Skyline von Izmir am Hafen. Boah wuselt das hier, obwohl Sonntag ist oder vielleicht gerade deswegen. So manches Bild würde ich gerne fotografieren, aber keine Chance anzuhalten. Auf zweispuriger Straße geht es dahin und die Türken sind manchmal nicht zimperlich was die Überholerei angeht. Im Gewusel bin ich jedenfalls nicht zuhause.

Ich biege ab Richtung Halbinsel und hoffe auf mehr Gemütlichkeit. Es ist so viel gebaut, überall Siedlungen und Häuser. Jeder möchte sein Platzerl am Meer. Mein erster anvisierter Platz an einer Bucht, ist nicht nur dem Wind ausgesetzt, dazu liegt es genau gegenüber einer dichten Besiedlung und der Müll ist auch mir zuviel. Riesige Haufen von Mist in der Landschaft unter schönen alten Pinienbäumen. Mal gucken wie das so weitergeht. Schade um die schöne Natur.

 

 

 

 

 

Zwanzig Kilometer weiter ist ein großer Strand fest in der Hand von türkischen Wohnwägen und Womos. Weiter hinten ein Deutscher und noch weiter hinten eine unüberwindliche Sandpiste. Viel zu weich – da fahre ich nicht rein. Also suche ich mir hinterhalb des Strandes zwischen Büschen und Halmen einen Platz. Zuerst dachte ich nix wie weg, aber dann beim Rumlaufen entdecke ich, wie ich hier herein fahren kann.

 

 

 

 

 

Geht doch auch wenn ein paar Böen ums Brummeli fetzen. Noch ein Ratsch am Telefon. Mal sehen was heute in der Welt so passiert und nicht passiert. Cern macht mal wieder Experimente, in Amerika verdunkelt sich die Sonne und vielleicht erkennen wir ja mal, das die Welt der Materie mehr aus Nix besteht als aus Etwas. Wobei das Nix alle Infos in sich trägt.

Der Mensch in seiner Dreidimensionalität kann diese wohl nur erahnen, vielleicht erspüren, aber nicht wirklich wissen im Sinne unseres normalen menschlichen Wissens und Denkens.

 

Vielleicht ist es ja mal an der Zeit unsere inneren Antennen so weit auszufahren, das sie das ganz Andere empfangen. Dazu braucht es aber die Offenheit für das, was wir uns nicht wirklich vorstellen können. Und das bedeutet, das wir all das, was wir uns vorstellen können für einen Moment an die Seite legen und nur mit unseren Antennen ins Universum horchen, ohne zu kommentieren.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen heute, das wir lauschen, still sind und empfangen, was immer sich zeigen will. Und das wird für jeden wohl etwas ganz anderes sein.