oder Werkeln, Rumbummeln, Warten und Arbeiten
7.2.- 28.2.
Aus den paar Tagen sind doch jetzt drei Wochen geworden – drei Wochen in Portugal oben in Vale bei meiner Schwester, unten nahe Aljezur an meinem geheimen Lieblingsplatz und in Mina de Sao Domingo ganz hinten oben an der alten Ruine. Einige Dinge liefen geschmiert wie am Schnürrchen, anderes hakte und hakt und ging nicht vorwärts. Dann warte ich nochmal drei Tage – vielleicht klappst ja. Nein, es hat nicht geklappt.
Mein Tablet gibt den Geist auf nachdem ich ihm ein neues Display spendiert hatte. In Marokko hatte es einen argen Sturz auf harten Boden nicht gut überlebt. Es funktionierte noch, aber…..! Nun gibt es eine letzte Hoffnung in Deutschland bei einem Handydoktor. Immer mal wieder kreuze ich bei einer und dann bei einer anderen Handyklinik auf. Der eine hat vielleicht Mist gemacht und der andere sagt mir jedenfalls was kaputt ist, aber kriegt das Ersatzteil erst in einer Woche. Zu lange, um zu warten. Der deutsche Handydoktor ist informiert und hat schon ein Bett fürs Tablet reserviert. Ich bin guter Dinge, das es klappt.
Auch meine Windschutzscheibe – die Neue bei Carglass war zwar da, aber hatte einen Materialfehler. Nix mit Einbau und wann eine Neue da ist, wußten sie nicht. Nun lagert eine bei Carglass in Pfarrkirchen und der Riss auf der Scheibe begleitet mich auf der Rückfahrt. Der Termin ist fix, auch der Kundendienst für Brummeli bei meiner „Heimatwerkstatt“.
Dort warten Brummelis neuen Wanderschuhe, die alten sind jetzt doch sehr abgelatscht. Die ersten Packerls z.B. Ersatzteile für meinen Tisch, neue Schrankknöpfe sind unterwegs. Bayerbach und Claudia horten sie! Vieles von dem was ich von hier organisieren konnte ist getan und der Rest folgt noch.
Dazwischen liegen die intensiven Tage bei meiner Schwester mit Kisten auspacken und wieder einräumen. Ihre gute Perle hat im Winter tolle Arbeit geleistet. Das Haus ist wieder bewohnbar und ich bin von dem Wiesengrün der Landschaft fasziniert. Da wo vorher nur schwarzer Ruß und rauchiges Land war ist jetzt eine grüne Weite entstanden. Die ganze hügelige Landschaft mit ihren Tälern und den vereinzelten Häusern ist sichtbar geworden. Die schwarzen Korkeichenstämme sehen längst nicht mehr so bedrohlich und duster aus. Es ist faszinierend wie sich die Natur erholt und das neue Grün, das Leben, wieder Einzug hält.
Die Tage verfliegen wie im Nu und Marokko rückt weit in den Hintergrund. Fast ist es ein bißchen wie früher, als ich in ein Haus zurückkehrte und die notwendige Arbeit dem Nachfühlen der Reise keine Zeit ließ. So ist das wenn eine Art von normalen Leben Überhand bekommt.
Ich will kein normales Leben mehr, klappert Seelchen, kraaa- kraaa -kraaa! Ok, ich habe verstanden!
Und so sitze ich wieder hier am Fluß Guadalqivir und anstatt zurück zu schauen, wandern meine Gedanken nach vorne Richtung Osten, Richtung Türkei und eine kleine Liste wird geschrieben, was ich noch vorbereiten will. Und dann werde ich wieder nach alter Manier mich einfach von dem Flow des Unterwegsseins leiten lassen, spätestens in der letzten Märzwoche geht es los und dann auch wieder mit regelmäßigen Blog!
Und sonst so, fragt mich Seelchen. Erzählst du nix von mir? Ja, du kommst schon auch wieder dran, vor allem wenn ich mal wieder herrliche Erkenntnisse habe und auf meiner philosophischen Wolke Sieben schwebe. (Grins- grins!)
Und die Welt – ach diese verrückte Welt. Natürlich setze ich mich mit dem auseinander und merke das ich immer stiller werde. Es ist so viel gesagt, ich hab mich schon tausendfach wiederholt und wer sich Fragen stellen will, wird dies sowieso tun. Und wer zu tief seine Meinung hat und davon auch nicht abrücken kann und will, dem werden meine Worte hier auch nicht verändern. Das was ich sage, wird ja auch umgekehrt zu mir gesagt. Die Spalt, der Riß ist groß geworden, riesig groß und man kann sich nur lassen.
Seelchen ist in der Tiefe Optimist und so gebe ich die Hoffnung nicht auf, das sich die Wahrheit letztlich zeigen wird. Und wer hat dann die Größe zu sagen – ich habe mich geirrt?
In einem Interview sagte jemand: ich stelle mein ganzes bisheriges Wissen einfach in den Raum laß dies los und bin offen für alles. Das Unmögliche denken dürfen, das Bekannte hinterfragen und die Gewißheit haben, das sich die Wahrheit zeigen wird. Wann, in welcher Form und wie und wo , keine Ahnung. Wer Augen und Ohren hat, wird es erkennen. Und wer bereit ist sein bisheriges Weltbild, seine Einstellungen und Anschauungen, seine Vorstellungen davon wie die Welt zu sein hat in die Waagschale zu werfen, damit die Wahrheit sich zeigen kann, der wird sie sehen.
Wahrheit ist nix statisches, sondern ein Prozeß, eine Entwicklung, letztlich ist sie eine Bewegung hin zu …..!
Für die Rückfahrt habe ich mir nix mehr Großes oder Neues vorgenommen. Vielleicht entsteht noch der eine oder andere Beitrag und das Resümee meiner so tollen Marokkozeit. Es war so besonders diesmal – meine wüste Wüstenzeit, die mich immer wieder an das Wesentliche erinnert –
und das könnte sein, letztlich die eigene zutiefst inneliegende Wirklichkeit zu erkennen – für mich jedenfalls.
Im großen herrlichen Nix umeinander gurken – was für ein Privileg!