oder über Wainu-Falls, The Grove, Waikoropupu-Springs nach Cape Farewell …
29.Januar
Boah, bin ich viel gelaufen heute. K.O und mit einem großen Pott Youghurt sitze ich in meinem Brumm und versuche, diese so verschiedenen Eindrücke von heute zu sortieren. Ich habe einen wunderbaren Platz am Ende der Golden Bay und die Sonne scheint noch und das Meer glitzert blau zu mir herüber. Über dem Tasman Gebirge bilden sich die ersten Wolken.
Ganz langsam zuckel ich sehr früh am Morgen diese Gravelroad zurück und kein Quietschen und Knatschen meiner Räder …. wahrscheinlich hatte sich ein kleines Steinchen da irgendwo verfangen.
Die erste Abbiegung führt mich zu den Wainu-Falls und meiner kleinsten Hängebrücke bisher.Da muß ich mich doch rechts und links festhalten. Am Ende wartet ein kleiner netter Wasserfall auf mich.
Die nächste Abbiegung ein paar km weiter führt mich zu den „Groves“ …ein verschlungener Pfad mit Palmen, Farnen, alten Bäumen und Lianen führt durch ein Labyrinth der Steinseelen ….. man erzählt, so habe ich gehört, daß sie nachts zwischen zwölf und eins ihrer Sprache wieder erlangen und die alten Mythen und Geschichten der Maoris erneut zum Leben erwecken. Dazu brauchen sie jedoch etwas Wasser aus der heiligen Maori-Quelle des Waikoropupu ….Erst wenn sie mit diesem Wasser benetzt werden, können sie reden ….und das passiert nicht sehr oft. Ich schaue in ihre stummen Gesichter, in ihre Augen …. und entdecke hier und da ein kleines Zwinkern. Nur für einen Moment, dann sind sie still und ich höre nur noch das hukuruu der Vögel und das Rauschen des Windes.
Die heilige Quelle der Maoris ist ein Stückchen weiter entfernt. Wir werden mit einem großen Monument begrüßt, mit Erklärungen und der Bitte, diesen Ort respektvoll zu begehen. Für Maoris ist dieses Wasser ein Heilwasser und wir werden gebeten, es nicht zu berühren und nicht zu nehmen.
Glasklares, türkisblaues Wasser mit vielen kleinen aufsteigenden Blasen erwartet uns – es ist beeindruckend. Die Maoris haben ihre Geschichten und Legenden in Bildern festgehalten, die die Farben dieses Wassers widerspiegeln, Wasser das für sie Grundlage vom Leben ist.
Noch ein paar km weiter ist der so genannte Fairwell Point ….. die nordwestlichste Spitze der Südinsel. Eigentlich habe ich gar nicht vor bis dahin zu wandern, doch ….
Erst am Wasser, dann durch Farmland mit vielen Ziegen und brennender Sonne, dann wieder am Wasser (auf der anderen Seite) und dann durch eine fast endlos erscheinende Sandwüste… die Sonne brennt heiß, sehr heiß und der Sand unter meinen Füßen rieselt an den Seiten wieder herunter. So brauche ich für die Düne bergauf mindestens dreimal so lang, weil ich immer wieder einen Teil zurückrutsche. Wie müssen sich wohl wirkliche Wüstengeher fühlen …. endloser Sand und nur das blau des Himmels und gleißende Sonne. Bei mir taucht wenigstens irgendwann am Horizont wieder das Blau des Wassers auf und das ist keine Fatamogana. K.O., das war ein 12km Marsch lande ich an meinem Brumm, der kühles Wasser und Orangensaft für mich bereit hält.
Meinen Übernachtungsplatz finde ich ein paar km zurück auf einem schönen freien Platz. Ich leg mich erst was in den Sand, bevor ich mich an die Abendsession begebe.
So viele Eindrücke heute – das war intensiver Tag!
GPS: S 40° 32′ 55“ E 172° 43′ 12“
Renate
Safar