Zuhause auf meinem Aljezur-Platz

oder zurück in Portugal und Gedanken zu meiner Seelen-Reise….

 

7.10.

Da bist du ja wieder, raunt es leise zu mir her. Mein kleiner Steinhaufen, der mir als Rampe dient wartet auf mich. Die beiden Hölzer liegen noch genauso, wie ich sie hingelegt hatte und auch mein Stecken, der mir beim Rückwärtsfahren zeigt, wo mein linkes Hinterrad hin muß, ist noch da.
Kein Menschlein war hier, so fühlt es sich an. Der Trampelpfad zu „meiner Terrasse“ ist noch nicht zugewachsen und Brummeli fährt ganz selbstverständlich auf „seinen Platz“. Die Eukas kichern, die Brandung rollt,  der Wind schläft und es duftet intensiv nach Eukas und Zistrosen, gemischt mit einer Brise Atlantiksalz.

 

 

 

 

 

Ja, da bist du ja wieder. Ein Zuhause Platz, ein ganz wichtiger Zuhause Platz, denn hier sind so viele Gedanken geboren wurden, so viele Gefühle gefühlt. Hier hat etwas Neues in mir begonnen. Und dieses Neue kann ich vielleicht am besten in einer Frage beschreiben.

Wir alle kennen die Frage, welche Spuren hinterlassen wir wohl in unserem Leben oder welche Spuren wollen wir hinterlassen? Darauf hin werden Weichen gestellt, Ziele ausgemacht und losmarschiert in der Hoffnung, sie zu erreichen. Manchmal muß man umdrehen, etwas Neues machen in dem tiefen Wunsch eine Spur zu hinterlassen, von der man sagt, die war die Meinige. Anders ausgedrückt, ist es vielleicht der Sinn, den wir unserem Leben geben und geben wollen.

Meine Frage heißt jetzt aber, welche Spuren hinterläßt dieses Leben auf meinem Seelchen?

Welche Eindrücke sind so stark und wichtig, dass sie sich einbrennen und nicht wieder vergessen werden? Welches Muster zeigt sich in meinem Leben, welchen roten Faden habe ich bewußt und wahrscheinlich meistens unbewußt verfolgt und verfolge noch? Die Frage ist dann nicht mehr, ob es sinnvoll war oder ist, richtig oder falsch, gut oder böse, sondern nur, welche Spur ist es genau, der ich aus der Tiefe meiner Seele folge, unabhängig davon was mein bewußtes Denken mir vorgibt.

Und diese tiefe Spur, wann hat sie sich eingeprägt, bin ich schon mit ihr zusammen auf die Welt gekommen? Immer wieder habe ich dieses Bild von einem Bummerang, der einst ausgeschleudert seinen Weg antritt, seine Bahn zieht nur, um zurückzukehren. Sind wir alle so etwas wie ein Bummerang?

Ich liebe diesen Platz hier, weil er mich zurückwirft auf Wesentliches, auf wirklich Wichtiges. Der Alltagskram bleibt vorne an der Ecke stehen und wartet geduldig, bis ich wiederkomme. Meine drei Aktivitäten, die es zu erledigen gab klappen wie am Schnürchen. Meo-Internetkarte in Gran Plaza in Tavira besorgen. Es ist teurer geworden. 40 Euro für 30 Tage unbegrenztes Internet. Tanken bei Auchan für 1.76 der bessere Diesel und Gastanken in Portimao für 97 Cent.

 

Und so steht Stühlchen am Abend auf „meiner Terrasse“ während die Sonne im leichten Dunst untergeht. Es ist schon was Besonderes hier draußen auf „meinen“ Plätzen anzukommen, die ich für eine Weile bewohnen darf. Und dieser hier gehört wohl zu einem der Wichtigsten.

Ein Seelenplatzerl!

 

Kommentare (2)

  1. Astrid

    Ja diese zu Hause Plätze…… ich habe einen in der Slowakei und mehrere in RO. Noch immer etwas traurig, dass ich nun doch in Richtung W gefahren bin, kamen dann spontane Entscheidungen, der Atlantik rief unüberhörbar ;-)) Genaueres schreibe ich Dir privat.
    LG von WoMo zu Klettermax

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      Ja, liebe Astrid wie schön und heilsam sind solche Plätze … und vielleicht ruft dich der Atlantik nicht umsonst … freu mich von dir zu hören und Klettermax grinst und zwinkert … in diesen Zeiten ist es vielleicht gut eher gut weit weg von möglichen Epizentren zu sein. Laß dich gut leiten und lausche dem Rufen… bis bald liebe Grüße von Safar

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