Die Schlucht bei Amellago

oder auf der P 7103 bis Assoul

15.2.

Wenn der Morgen über den Bergrücken krabbelt und der Kaffee langsam kalt wird, ist es Zeit aufzustehen. Wach bin ich ja schon länger, träume aber noch so ein wenig vor mich hin, hänge Gedanken nach und lass mir Zeit. Ich liebe es, so langsam in dem neuien Tag anzukommen. Wieder stehe ich mitten im Nirgendwo.

Weit hinter mir an der Bergkante leben Nomaden mit ihren Herden. Weit vor mir an der Ostseite ist die kleine Straße, die sich zwischen die Berge schlängelt. Und von oben lugen leicht schneegezuckerte Atlasberge hervor. Die Sonne scheint in mein Womo, der Himmel ist wieder klar und leuchtend blau.

Nach einer wunderschönen Fahrt durch die Schlucht bei Amellago finde ich abseits einer Piste diesen Platz, weit weg vom Dorf Assoul , in dem die Kinder rufend, winkend oder auf die Straßer springend sich ein Bonbon oder Kuli erhoffen. Es sind viel zu viele, als das ich irgendwas geben könnte. Und sie sollen nicht lernen, dass laut und fordernd zum Erfolg führt. Vorsichtig rolle ich an ihnen vorbei und so manches schöne Foto bleibt nur in meinem Kopf. Halten heißt umringt zu sein.

 

 

 

 

Doch mal wieder zurück zum Anfang:

Ich verlasse meine weites hohes Plateau und rolle gen Gourrama, einem kleinen wuseligen typisch marrokanischen Ort. Navi will mich durch den Souk schicken, also nochmal umdrehen und neu ansetzen. Die kleine Straße zwischen den hohen rosaroten Mauern ist die richtige und so komme ich aus dem Ort wieder hinaus. Draußen steht ein hochbeladener LKW. Was in den Plastiksäcken ist, keine Ahnung. Fest verschnürt hängen sie weit hinten über den LKW hinaus. Hier im weniger besiedelten Ostteil ist es noch möglich, so überladen zu fahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

Es stellt sich für mich die Frage, fahre ich weiter östlich oder wieder Richtung Meer. Nach so viel trockener und staubiger Luft zieht es mich ans Wasser. Ein richtiger Supermarkt, in dem ich in Ruhe aussuchen kann, lockt bei Quarzazate. Also face to the West zu einer kleinen Straße P 7103 Richtung Todra Schlucht. Das ich auch hier durch eine traumhafte Schlucht fahre, wußte ich nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

In Er-Rich wird Brummeli aber erst gewaschen und dann gehts in die Berge immer enger stehen sie zusammen und von weiten überlege ich, wo denn die Straße wohl langführt. Die ist klein, schmal und schlängelt sich durch die hohen roten Berge, vorbei an in die Felswand gebauten Lehmhäuser, vorbei an den rufenden Kindern, vorbei an Palmen und ein bißerl durch Wasser. Dannn wieder hinauf um die Ecke in ein neues Tal bis es weiter wird. Unten am Wasser waschen die Frauen, Kinder spielen, andere bringen Gras für die Esel nach Hause. Ich bin weit weg auf der anderen Seite. Ein paar Kilometer hinter Assoul finde ich dann meinen Platz, ungestört in Ruhe.

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist kühler, ich bin im Anti-Atlas und so bleibe ich nicht lange draußen. Ein paar Fotos, ein bißchen rumgelaufen, bevor ich meinen Tag ausklingen lasse, Karte für die Weiterfahrt studiere, Plätze überlege usw. Ein intensiver Reisetag!