Tarifas Kletterfelsen und Larrache in Afrika

oder aufwachen mit Allah’s Rufen in der Dunkelheit

15.-17.12.

Guten Morgen, ihr alle – jippijeiih, ich habe es geschafft sogar im Dunklen noch meinen Platz zu finden. Morgens um 7 ruft der Muezzin in das Wellengetöse hinein. Ich bin am Strand von Larrache und die Lichter der Stadt leuchten hinüber.

Ein großer bewachter Parkplatz und für 20 Dirham, also 2 Euro, kann ich hier stehen. Die letzten 20 Kilometer wird es dann doch dunkel. Und im Dunklen in Marokko zu fahren ist nicht wirklich eine gute Idee. Menschen gehen auf der Straße, alles Licht wird verschluckt und so manch einer fährt ganz ohne Beleuchtung. In einem Dorf huschen die Menschen zu kleinen offenen Läden, Eselskarren an der Seite, Hunde die auf der Suche nach Resten sind. Straßenbeleuchtung nur bei der Moschee.

Navi will mich auf eine Piste mit tiefen Schlaglöchern und riesigen Pfützen schicken. In der Dunkelheit, nein danke und so dauert es noch ein klein wenig länger, bis ich beim Parkwächter meinen Obulus entrichte und versuche einen Platz zu finden, auf dem ich nicht nur angeleuchtet werde. Die Fenster zur Meerseite kann ich offen lassen.

War das ein Fährtag.
Tags zuvor, ich hatte so einen schönen Platz oben über Bolonia bei den Kletterfelsen. Ob man da wirklich stehen darf? Eine alte Militärstraße, die oben ohne Wendemöglichkeit abgesperrt ist. In der Dämmerung komme ich an. Es ist still und mein Platzerl mit Ringsumblick scheint ideal. Die letzten zwei Autos fahren hinunter und ich sehe die Lichter von Europa und Afrika.

Dann frischt der Wind auf, frischt mehr auf und Brummeli wackelt. So gegen 10 entschließe ich mich steil hinauf zu dem Park4night Platz zu fahren, im Dunkeln (ich übe mich schon!) Windgeschützt stehe ich zwischen den Felsen, herrlich! Morgens erforsche ich das Gebiet zu Fuß, bevor ich in Tarifa meine Wäsche wasche, in Algeciras bei Carlos mein Ticket kaufe und wieder zurück nach Tarifa auf die Schweinewiese fahre. Nicht lauschig, aber gut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und wer steht noch alles bei Carlos? Edith aus dem Sterneforum mit ihrer Gruppe. Großes Hallo und Freude. Sie haben die Fähre um 11, ich eine Stunde früher. Dann kann ich gleich bis Larrache fahren und eventuell in Asilah noch meine Marroc Telekomkarte kaufen, denke ich mir. Auf dem lauten, quirligen, nahe der Autobahn liegenden Parkplatz habe ich keine Lust zu schlafen und der Weg von Tarifa zum Hafen ist so einfach.

Ich werde die Truppe wieder treffen. Mit Petra bin ich auf der gleichen früheren, vermeintlich früheren Fähre. In der Warteschleife stehen vor mir Erika und Werner, ein Paar aus Bad Birnbach, die auch die geführte Tour mit Christian machen. Großes Ratschen!

 

 

 

 

 

 

 

 

Und wir warten und warten und warten

Unsere Fähre (Baleria) fährt anstatt um zehn um zwei. Edith und die Mannschaft sind längst an uns vorbeigerollt auf ihre Fähre. Endlich drinne, (weil ich so hoch bin, darf ich unten stehen und gleich nach den Lastern raus), geht es erst zur Paßkontrolle. Dort kriegt man jetzt nur noch ein kleines weißes Kärtchen für das Auto und den entsprechenden Einreisestempel. Dann stehe ich oben und kann die ganze Fährzeit draußen verbringen.

Ein Schweizer Paar mit schwarzem Hund ist in ihrem alten Feuerwehrauto unterwegs und später gesellen sich die Birnbacher und Erika und Werner noch dazu. Die Warteschlange an der Paßkontrolle wurde lang und länger. Am Parkplatz sehen wir uns alle nochmal wieder zum Geld tauschen und die erste Inwi Internetkarte kaufen.
Mittlerweile ist es halbfünf. Ich könnte es noch bis Larrache schaffen über die Autobahn.

 

 

 

 

Und da stehe ich nun die Sonne geht über dem Hügel auf und vertreibt die letzten Dämmerungswolken. Ich seh direkt das Meer, ein typisches Maroc Häuschen und eine kleine Dünenlandschaft. Jippijei nun kann mein Abenteuer beginnen. (P.S. den Dreck habe ich einfach verschwiegen!)