oder das erste Maorihaus und Wairenga,
die Bridal Veil Falls
13.Dezember
nun sitze ich schon ganz schön entspannt in meinem Brummeli und schnurre gen Süden – das links fahren fühlt sich nicht mehr so fremd an und auch die Länge von meinem Brummeli habe ich langsam kapiert. Jetzt können meine Abenteuer losgehen, so fühlt es sich heute morgen an. Ausgeschlafen sitze ich mitten im Grünen am Frühstückstisch und plane meine heutige Unternehmung.
Zuerst gehts nach Ngaruhawia – einem kleinen, aber bedeutsamen Maori-Ort, am Waikato River. Moosgrün schimmert das Wasser unter den grauen Wolken. Hier wird jedes Jahr, wie ich lese, eine Regatta mit den traditionellen Kriegsschiffen der Maoris aufgeführt. Ich sehe den Königssitz, der in einem traditionellen, aber doch etwas unscheinbaren Versammlungshaus der Maoris untergebracht ist und davor ein Kunstwerk zu Ehren des Königs. Mir fällt auf, wie gepflegt diese Parks sind. Ansonsten ist der Ort klein mit einem Hotel und drei oder vier Geschäften an der Hauptstrasse. Es erinnert mich an Indien.
Ich fahre weiter durch diese grüne, bergige Hügellandschaft. Dahinter ist das Meer. Die Straße windet sich entlang bis zu den Bridal Veil Falls, einem imposanten Wasserfall..Ein Maorimonument begrüßt uns Touris und freut sich, dass wir kommen. Ist doch nett. Erst ein bißchen durch Urwald und ich denke an mein Kinderbuch – Hänschen im Blaubeerwald.Hänschen war so klein geworden, das die Blaubeeren wie große Bäume erschienen.
Und ich bin jetzt Safarchen im Farnwald – große Farnbäume umgeben mich und irgendwann wird der Blick frei auf den Wasserfall. Erst von oben und dann gehts einige Stufen hinunter, wo man die Gischt förmlich spürt. So ein kleines Flüßchen oder Bächlein macht so einen imposanten Wasserfall.
Die Holzstufen sind alle noch mit einer schwarzen Gittermatte belegt, damit keiner rutscht.Das ist doch menschenfreundlich und vor allem achtsam. Mit den Kiwis kommt man so schnell in Kontakt – oben am Wasserfall frotzeln wir so ein bißchen rum – nehmen wir die one-way route oder retournticket mit Schnauferei die Stufen wieder hoch. Ich hatte gut reden, ich war ja schon wieder oben.
Als Übernachtungssstation habe ich mir mal einen Top Ten Holiday Park ausgesucht …. also einen richtigen Campingplatz mit Power Site, also Stromanschluß und Waschmaschine. Und meine gestrige Erfindung mit den Gardinen ist gut – so fühle ich mich mit Nachbarn links und rechts ein bißchen geborgener. Ein kleiner Sparziergang am Strand entlang, bis meine Wäsche fertig ist, entsorgen und dann verziehe ich mich schon nach innern, weil es abends doch immer kühl wird. Zu dem ganz wilden Strand mit all den Surfern komme ich gar nicht, obwohl es doch hier diese linksbrechende Welle geben soll. Aber ich bin zu müde. Wahrscheinlich gehts heute früh ins Bett oder es gibt noch ein kleines Filmchen namens Whalerider.
Renate Bertsch
Safar