Südwestspitze von Australien – Shelly Beach

über Albany in den West Cape Howe Nationalpark zur Shelly Beach

 

12.2.

Auf nach Albany, diesem kleinen Städtchen an der Südwestküste.
Es sind nur noch 50 km und die rolle ich gemütlich dahin. Zwischendurch eine Internetpause. Noch ist grauer Himmel, ein paar Wolken flitzen umeinander und es ist kühl für Australien, nur so 18 Grad. Ich finde es herrlich erfrischend. Der Wind fegt die Wolken davon und später ist wieder schöner blauer klarer Himmel.

 

 

 

 

 

In Albany besorge ich mir für wenig Geld ein Handy, weil meins einen fürchterlichen Wackelkontakt hat. Der Versuch, es zu reparieren war nicht erfolgreich und das tue ich dann doch lieber zuhause.

 

 

 

 

 

 

20 Euro und jetzt kann ich meine australische Nummer wieder gut nützen und dieses kleine Althandy verbindet sich besser mit dem hiesigen Netz als mein Samsung. Dann noch ein bißchen was einkaufen und es drängt mich wieder raus aus der Stadt. Ich warte so dringend auf eine Nachricht, die ich nicht bekomme und so vertage ich alles Bürokratische auf morgen.

Shelly Beach, soll ein schöner Strand sein und da rolle ich hin. Cosy Corner ist belegt mit all den Caravans, die unten in Shelly nicht stehen dürfen.

 

 

 

 

 

 

 

Türkisblaues Meer an einem kleinem weißen Strand, eingerahmt von schwarzen Felsen und grünen Hängen und vielen, vielen jungen Backpackern mit Zelten. Später kommen noch die Schweizer von gestern dazu mit ihrem großen 4Räder Womo, das mich an mein Neues erinnert.Gut, daß meins ein bißchen kleiner ist. Ich reihe mich ein in dieses bunte Völkchen. Es gibt hier Internetempfang hier und den brauche ich in der Früh zum Telefonieren.

 

 

 

 

 

Ein netter Ratsch mit einem Ehepaar, die oben in Cosy stehen und es genauso häßlich finden, wie ich und nur zum Schlafen dort sind. Ich wandere im weichen, sehr weichen Sand einmal den Strand rauf und runter, bevor ich mich zur Happy Hour dazugeselle.
Mit Bier in der Hand sitzen sie schon in der Runde und aus einem wird zwei und mehr und später kommt der Wein dazu. Aus irgendeinem Grund trinke ich ja hier in Aussieland keinen Alkohol. Ich will einfach meinen klaren Kopf behalten und so tauche ich als „Oma“ mit meinem Orangensaft auf.

 

 

 

 

 

Es sind so die typischen Backpackergeschichten, die die Runde machen. Zum Aussie Vergnügen gehört das Surfen, Schnorcheln, Fischen, Gleitschirmfliegen. Es muß immer was besonderes sein. Einfach draußen in der Natur, ist auf die Dauer für sie dann doch nicht so prickelnd. Meine Schweizer Nachbarn halten sich auch bedeckt. Ich versuche ein bißchen rauszufinden, wie es ihnen in den 11 Monaten gegangen ist. Außer den Allgemeinheiten erfahre ich nicht viel Neues, nur dass die freien Stellplätze immer schwieriger werden, je weiter ich den Norden komme. Schon hier an der Südwestküste ist nicht mehr so einfach.

Die jungen Leute sind nett, aber unsere Berührungspunkte dann doch zu wenig. Und die so üblichen Männerwitze, wenn junge hübsche Mädchen auftauchen, sind auch nicht ganz meins.
Beim Dunkelwerden verabschiede ich mich in meinen Kuschelbrumm.
Und irgendwas flitzt in meinem Brumm von der einen zur anderen Seite – ich habe ein Mäuslein drin. Verräume noch alles Eßbare und werde morgen eine Falle besorgen. Ich dachte, es gäbe keine Mäuse hier. Na gut, wieder was dazu gelernt.

 

 

 

 

Leben ist doch spannend und lieber eine Maus, als eine Schlange.
In der Früh – es sind wieder viele Wolken am Himmel, mache ich noch ein schnell ein paar Fotos, bevor ich zum Ausguck auf den Berg fahre, um in Ruhe zu frühstücken und zu schreiben. Boah, bin ich verwöhnt von der Feiheit irgendwo draußen in der Wildnis zu stehen. So eng, ist dann doch nix für mich.