mein kleiner weißer Strand
hinter Cabo Cope ….
hier dürfen wir Womos noch stehen
28. bis 30. März
Über die kleinen Strässchen am Berg entlang geht es erst hinüber zur Burg Almadena. Oberhalb von ihr kann ich gut neben dem Wanderweg stehen auf ’s Meer schauen, meinen Blog schreiben und in den alten Mauern rumwandern.
„Und was ist mit mir,“ kräht Putzteufel in mein Ohr, Keine Sorge, du kommst schon dran. Schließlich befinde ich mich ja auf dem Weg zu besagten Strand, an dem ich gut verweilen kann. Es ist eine schöne Schnörkel-Strecke entlang der ruppigen Berge und ich bummele sie gemütlich vor mich hin. Die Straße wird repariert, ein neuer Stellplatz hat aufgemacht, aber die Einfahrt zum Strand ist noch offen.
Ein paar Womos stehen in den Büschen, direkt am Strand oder etwas weiter hinten. Es waren sicherlich viele hier im Winter, den Spuren nach zu urteilen. Ich finde eine für mich passende Nische, eine kurze Begrüßung mit Nachbarn, einmal kurz über den ganzen Platz gehen, dann ziehe ich mich in mein Häuschen zurück.
Ich bin schon wach, da krabbelt die Sonne aus dem Meer und trocknet sich mit ihren eigenen Strahlen. Den Kaffeebecher in meiner Hand dusel ich noch ein wenig weiter, bis ich das lautstarke Krähen nicht mehr überhören kann ….ich ….ich – ja, Putzteufel, ich komme ja schon. Also raus aus den Federn, Wasser heiss gemacht – Küchenschrank auf und Putzlappen in die Hand. Nach vier Monaten intensiven Womolebens hat sich so eine feine Zimtcurrypfefferschicht über die verloren geglaubten Reiskörner, Couscous und Haferflocken gelegt, gemischt mit ein paar Rosinen, Mandeln und sonstigen Bröselchen. Am Ende ist alles wieder schön sauber geputzt und gefaltet an Ort und Stelle, zumindest für eine Zeitlang. Auch die Kochtöpfe erstrahlen in neuem Glanz und ich habe wieder guten Überblick in meinem Gemüsefach.
Es hat sich gelohnt.
Aber da gibt es noch den Technikschrank und die anderen – einschließlich den großen Krimskrams -Schrank.
Aus Ersterem lugt ein kleines weißes Kabel hervor, juhhuu, mein Headset ist wieder aufgetaucht. Und natürlich muß ich es gleich auspobieren, ob es auch geht und telefoniere genüsslich in der Sonne sitzend und fast nicht hustend mit Monika. Bayerbach rückt wieder ein bißchen näher.
Und aus der anderen Ecke schaut mich mein kleines schwarzes Lesegerät an. Nein, ich brauche nicht geputzt werden, guck doch einfach mal rein“. Naja und dann sitze ich schon wieder in der Sonne, eine Tasse Kaffee neben mir und lese und lese und lese von Abenteuern, von der lila Pistenkuh (ein kleiner Tojota Landcruiser), der die wildesten Routen in Australien fährt. Und ich erfahre, was ich alles nicht unbedingt selber machen muß. Es ist so spannend geschrieben, so interessant, weit weg von allen normalen Reiseführern, daß ich nur mal zwischendurch eine Miniradltour zum Cabo Cope mache ,einen interessanten Wanderweg entdecke und eine große Mülltonne, in der ich meinen Mist lassen kann. (Hier am Strand will ich die aufgestellten Körbe nicht zumüllen).
Und zurück zuhause, bleiben die anderen Schränke zu und dürfen mich weiter frech angrinsen. Ich lese noch bis zum dunkelwerden draußen und dann weiter (aber nicht unter der Bettdecke, so wie wir es als Kinder taten) sondern gemütlich fletzend auf meiner Womocouch mit einem Gläschen Vino und einem Risotto marokkanischer Art.Dolce Vita -könnte man auch dazu sagen.
Und so geht es weiter. Ab in die Ecke auf dein Höckerchen, sage ich streng zu Frau Putzteufel, du kommst später dran. Jetzt ist erstmal wandern angesagt Mit dem Radl zum alten Torre von Cabo Cope und dann hinauf gekraxelt und weiter und weiter dem Grat entlang auf schmalen fast nicht vorhandenen Steig.Irgendwann ist die Welt zu Ende, bzw. der Steig zu abenteuerlich und ich kraxel alles wieder zurück. Vorher gibts aber noch eine kleine Brotzeit . Es ist herrlichstes Wetter, leichter Wind und heisse Sonne – Sommer pur.
Im Ort gibt es noch ein frisches Brot und dann fleze ich schon wieder mit meinem kleinen schwarzen Lesegerät auf meinem Outdoorwohnzimmersessel .
Ich gucke gar nicht in die hintere Ecke, von der ein leises Schnarchen zu hören ist. Gut so,- Frau Putzteufel schläft und da soll man sie nicht unnötig aufwecken.
Und so ist es schon wieder halbacht bevor ich zum Schreiben komme. Man könnte auch sagen, gemütliches Faulenzen am Cabo Cope.
GPS N 37° 27′ 12“ W 1° 28′ 54“