Wasserfall, Kloster und ein Leuchtturm

oder Inselausflug und rote Erde…

14.6.

Herrliches Rumbummeln heute morgen auf meinem Rote-Erde Platz. Ein paar Regentropfen verirren sich hierher, verkrümmeln sich dann aber wieder in die Weite des Blaus. Sonne kommt zaghaft durch und wird von weißen Wolken verweht. Ich laß mir Zeit.

Auf der kleinen Rumpelpiste haben sich Spinnen eingenistet und ihr Netz quer gespannt. Ahaaa… dann ist wohl kein anderer durchgefahren. Und so ist es. Brummeli steht mit Blick aufs weite Meer gen Westen und am Morgen kommen mich ein paar Ziegen besuchen. Im Hang haben sie ihren Trampelpfad. Zwei kleine Spinnen wollen auch im Brummeli ihre Fäden ziehen. Nein danke, raus mit euch!

 

 

 

 

 

Gestern, ja was war denn da. Ausflug über die Insel. Vom Leuchtturm zum bekannten Wuselstrand Porto Ksatiki. Die Parkplätze sind schon gut belegt und am Strand tummeln sich Handtücher und die Souvernierverkäufer haben Hochsaison. Es ist heiße Sonne und alles was Beine hat, strebt gen Wasser, das fast kitschig türkis zu mir herleuchtet. Eine schöne Kulisse. Hier wäre es in der Nachsaison sicherlich toll.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein paar Fotos und weiter Richtung Kloster Agios Nikolaos. Die Nonne gerade in einem langen Gespräch vertieft. Sie verkaufen Selbstgemachtes. In der Kirche werde ich ein bißchen angeherrscht. Keine Fotos. Im Halbdunkel glänzen die Heiligen an der Wand, der obligatorische Weihrauchkessel baumelt in der Mitte und im Ganzdunkel wacht die schwarze Nonne über die Besucher. Schade, es nimmt ein bißchen die Atmosphäre und hemmt meine Kauflust. Trotzdem, sie haben sich hier ein kleines Idyll geschaffen mit Weitblick aufs Meer.

 

 

 

 

 

Ich rolle weiter, vorbei an einer Tankstelle und dann über die Berge zum Wasserfall Nydri. Kaltes Wasser rauscht den Hang hinunter. Es plätschert und gurgelt, es rauscht und …. leider plärrt hier doofe Musik aus der digitalen Welt. Keine untermalende der Natur würdige Klänge, sondern harte Bässe und irgendein Singsang. Lädt nicht zum Bleiben ein. Familien und junge Leute haben sich breit gemacht, tummeln sich kurz im Wasser, das im Sonnenlicht vielfarbig glitzert. Auch hier ein toller Ort und in der Nachsaison sicherlich noch Augen- und Ohrenschmaus. So wandere ich nur hindurch und gleich wieder zurück, denn auch das Restaurant hüllt sich nicht in Schweigen.

 

 

 

 

 

Mein Leben in der Natur hat mich schon ganz schön entwöhnt von den Normalos und empfindlich gemacht, gegen Klänge, die ich fast als agressiv empfinde. Wieder mal wird mir bewußt, wie ich durch meinen Lebensstil mich weit entfernt habe, von dem was die anderen da draußen schön und wichtig finden. Ja so ist das, wenn man seinen ganz eigenen Weg geht. Und vielleicht ist es ja auch eine Generationengeschichte.

 

 

 

 

 

Weiter gehts auf kleinen Sträßchen in die Berge, hinauf zur alten Radarstation und vorbei an einer kleinen Eremitage. Ein paar Schotterwege werden abgelaufen, um zu gucken, ob es da für mich ein Platzerl gäbe. Im Hinterkopf habe ich immer noch den Platz von gestern und eventuell den Rote-Erde Platz. War aber nix.

 

 

 

 

 

Die letzten Ruinen eines Klosters winken. mich herbei. Hier stehen nur noch Stumpen und halbverfallene Mauern, die durch Holzgerüste vor dem endültigen Verfall geschützt werden. Die neugebaute weiße Kirche verschlossen. Alte Tische harren der Zeit und Moos überwuchert das alte Gestein. Eine Quelle gibt mir Wasser.

 

 

 

 

 

Auf den Pisten, die rechts und links weggehen ist selten ein freier Platz. Sie führen hoch hinauf und verlieren sich irgendwo in den Bergen. Einfach drauf los fahren will ich nicht, also dann doch zurück Richtung rote Erde und jippii – hier stehe ich mit Weitblick auch wenn es schon spät geworden ist.