und einmal um den Montana Colorada herum
8.12.
Ja, wo schlafe ich denn heute? Wieder zurück zu meinem freien Landschaftsplatz bei Quemada oder etwas geschützter zum wilden Meer bei Malves. Das letztere siegt. Irgendwie ist er doch fast zu meinem Lieblingsplatz geworden. Das Meeresbrausen bei nicht zu heftigen Wind Einschlafmusik und die Abgeschiedenheit läßt Seelchen tanzen. Kein Menschlein weit und breit, nur der dicke runde Mond mit der Venus am Morgen, die in mein Fenster hereinleuchten.
Auch wenn ich fast nochmal einschlafe, verschütte ich keinen Tropfen Kaffee.Ich bin gut darin geworden. Die Träumereien sind Quatsch, die weiße Gischt wird zu weißen Schaum auf dem Brumm und obwohl ich darin schlafe, merke ich nicht wie jemand ein bißchen Brummeli verbiegt. So ein dünnes Blech! Alles Schall und Rauch nur ein früher Morgentraum, der mich wachmachen will. Und wie wird man wach, am besten damit, das was Doofes passiert. Gilt das auch für unsere politische Welt? Irgendwie glaube ich das schon, denn sonst könnte der Unsinn nicht immer noch weiter getoppt werden. Wieviel braucht es zum Wachwerden?
Gestern an den Vulkanen traf ich Sonja auch eine Liebhaberin von Lanzarote. Nach ihrem Massagekurs bleibt sie länger. Jedes Mal ein bißchen mehr erzählt sie mir lachend. Ich wollte ja eigentlich gar nicht hier herauf, aber dann habe ich sie gesehen. Es lohnt sich, der Ausblick von oben ist toll, erwidere ich.
Ja, es ist wirklich toll hier oben vom roten Berg Los Rodeos in die Lavalandschaft zu schauen. Die ganze Szenerie breitet sich vor mir aus. Ist die Lava, das Geröll nun zerstörerisch? Sonja empfindet es nicht so. Die Urkraft der Erde zeigt sich und ich denke daran, was ich gestern gesagt habe. Der Mensch muß sich letztlich der Natur und seinen Kräften unterordnen.
Die indigenen Völker haben es uns vorgemacht. Zurück zur Natur heißt für mich aber nicht Steinzeitleben, sondern eine neue Bescheidenheit entdecken und sensibel für die Antworten von da draußen werden.
Wenn ich im Dialog mit der Natur bin, brauche ich keine Vorschriften und Anweisungen, dann folge ich meiner eigenen Natur, die von der Äußeren nicht getrennt ist. Wenn ich spüre das das Leben ein ständiges Geben und Nehmen ist, wie eine Wippe, die hin und her schwappt, dann weiß ich das Einseitigkeit zum Stillstand führt, zum Verlust von Lebendigkeit. Auch in einer modernen Welt mit den so vielen hilfreichen Erfindungen können wir natürlich leben, wenn wir die ursprünglichen Gesetzmäßigkeiten anerkennen. Ist vielleicht eins der tiefsten Gesetzmäßigkeiten die, das Geben und Nehmen ausgeglichen sein muß? En spannender Gedanke hier auf meinem Stühlchen im Nirgendwo.
Das Bedürfnis nach mehr und noch mehr, nach besser, höher und weiter rückt in den Hintergrund, wird bedeutungslos. Das Bedürfnis nach Macht verliert seine Wichtigkeit, weil die Wippe zwangsläufig wieder zurückwippt. Das was oben war kommt nach unten. Das wissen bloß unsere jetztigen Hansels da oben noch nicht. Sie glauben, es bleibt forever. Und dann kommt ein Vulkan und alles ist anders. Die Lanzarotis können ein Lied davon singen. Und nur so nebenbei die vulkanische Aktivitäten auf der Erde nehmen zu. Hawai, Stromboli und andere.
Und jetzt wird es nochmal kurz politisch: was für ein Beben ist das, wenn eine Frau Merkel öffentlich zugibt, das das Minsker Abkommen nur der Ukraine Zeit geben sollte, sich besser auf den Krieg vorzubereiten. Uns wurde erzählt, das sie Frieden wollen, sie aber wollten nur mehr Zeit, um den Krieg vorzubereiten.
Es ist schon heftig, was da zum Vorschein kommt. Und der große vereitelte Regierungsumsturz,- dreitausend Polizisten finden eine scharfe Waffe, Schreckschußpistolen und paar tausende Euros Bargeld. Die Umstürzler sind über siebzig. Bissig gesagt mit ihren Rollators wollen sie den Reichstag stürmen und unsere Regierung verhindert dies tapfer mit ihrem Einsatz, der natürlich mediengerecht gefilmt wurde.
Gute Artikel dazu gibt es mal wieder beim Anti-Spiegel. Was Röper für mich glaubwürdig macht ist, das er genau sagt, wann er weiß und das anhand der Quellen belegt und wann er von einer Meinung spricht.
Zurück zur Natur und meinen Wanderungen. Einmal um den roten Berg Colorada herum. Dicke Brocken, die der Vulkan einst ausschleuderte liegen malerisch verteilt. Sie reden von der „Vulkanbombe“. Und auf den anderen roten Berg hinaufgekrabbelt. Erst durch schwarzes Geröll, dann über grüne Flechten, den roten Hang entlang und hinauf.
Zufrieden bin ich wieder an meinem Platz. Noch ein kleiner Regenschauer und dann ist es tiefschwarze dunkle Nacht. Noch 12 Tage bis zum kürzesten Tag und jippijeei, dann werden sie wieder länger!