Von kleinen Sandhügeln zu großen weißen Dünen an der Cactus Beach

oder bei Penong geht es hinunter ans Meer

 

1.März

Nach südaustralischer Zeit geht die Sonne so spät auf, erst um halbacht, dafür wirds aber wieder später dunkel. Es ist März und die Tag-und Nachtgleiche ist nicht mehr ganz so weit entfernt, auch hier in Australien.
Ich komme trotzdem früher los, weil der Blog ja schon geschrieben ist.

 

 

 

 

 

„Was fotografiere ich denn heute“, frage ich mich, während ich das graue Asphaltband entlang rolle. Rechts und links die mittlerweile sehr vertraute Nixlandschaft, mit Bäumen, ohne Bäume, mit grauen Himmel, mit blauen Himmel, mit roter Erde und ein paar Krüppelbäumen, halbverfallene Zäunen, ein Weg nach Irgendwo, fast in die Unendlichkeit und ein runtergekommenes Roadhouse. Hier gibt es billigeres Brummelifutter.

 

 

 

 

 

Ursprünglich hatte ich meinen Platz kurz vor Ceduna Nadias Landing im Sinn. Doch nach Fowlers Bay, die lange Rumpelpiste hinunter zu den weißen Sanddünen, gibt es eine Piste die nur 20km lang ist, auch hinunter zum Meeer mit einem kleinen verwegenen Camp in den Dünen, Cactus Beach am Sintclair Point.

Ich rolle hinunter und staune, wie gut die Piste ist. Der Grader war da und hat aus dem Wellblechmuster eine sanfte Piste gezaubert, auf der Brummeli dahinschnurrt.
Wieder geht es vorbei an den Salzseen. Sie haben noch Wasser und schimmern bläulich. Je nach Sonnenschein verändert sich die Farbe bis hin zu rosa. Große Salzkristalle legen sich um die kleinen Bröselsteine, daneben die großen weißen Sanddünen. Guuuut, daß ich hier abgebogen bin.

 

 

 

 

Ich rolle hinunter zum Camp. Da ich aber telefonieren möchte und keinen Empfang habe, fahre ich zurück auf eine kleine Sandpiste in der Nähe der Straße. Hier kann ich bleiben, denke ich und schicke meine Telefonbereitschaft in den Äther. Leider wrid sie nicht gehört.

So wandere ich ein bißchen den Autospuren entlang in die Dünen. Ab und zu male ich einen Pfeil in den Sand für den Rückweg. Ewig weit kann man hier laufen, von einer Sandburg zur nächsten und käme irgendwann auch ans Meer.
Vor der ganz großen Düne drehe ich um.

 

 

 

 

Später, ich will es mir gerade richtig gemütlich machen, kommt doch der Ranger. Es ist nicht der Ranger, sondern der Campingplatzbesitzer und sagt, ich kann hier nicht bleiben und lotst mich zurück auf den Campingplatz.. Na gut, ich baue mich auf, wo ich am späten Nachmittag schon mal gestanden bin, bezahl meinen Obulus und gehe noch eine Runde ans Meer. Malerisch liegen die Felsen im Meer, das mit großen Wellen angerauscht kommt.

Das ist ein Surferstrand hier, erzählt mir einer der Locals, der hier auf dem Camp wohnt. Er würde um diese Zeit nicht surfen, weil morgens und abends eher mal auch Haie vorbeischauen, ob sie da nicht etwas leckeres zu futtern finden. Die letzte Haiattacke war aber von 15 Jahren.

 

 

 

 

Wir sitzen auf einem Steinbänkchen und wenn er nicht so nuscheln würde und das Aussieenglisch halb verchlucken täte, würde ich viel mehr verstehen, von dem was er sagt. So versuche ich mir aus dem, was ich verstehe ein Bild zu machen und entsprechend zu antworten. Nicht ganz einfach.

Zwei Surfer sind noch draußen mit ihren schwarzen Neos und gekonnt surfen sie in, auf und um die Welle herum. Gut. daß ich das nicht machen muß. Aber die Locals hier wachsen mit den Wellen auf und für sie ist es genauso wie Fahrrad fahren, vielleicht.
Die Sonne geht hinter den Wolken unter taucht aber den Horizont noch in ein schönes rotes warmes Licht. Noch ein Foto, bevor ich dem Mond zuschaue, der über kurz über dem Brummeli auftaucht. Aber auch er verzuptt sich in die Wolken.