oder über leckeres braunes Schafland
zum verwunschenen Hamiltons Gap
5.März
Gestern abend lockerte der Himmel schon auf und nach einem wunderschönen Abendrot erschien noch ein ziemlich großer runder Mond am Himmel und heute morgen erwartet mich heller Sonnenschein und blauer Himmel.
Ein wenig Dunst liegt noch über dem Land, meiner letzten kleinen Gravel-road, die ich achtsam und genußvoll dahintuckere. Bewußt nehme ich die wilden Bäume, das graue Grün und das braune Schafland wahr. Diese Landschaft ist mir so sehr ans Herz gewachsen.
Über die Autobahn mit ziemlich viel Verkehr rausche ich durch Auckland durch, denn meine „Secret Bay“ liegt südlich von Auckland und damit näher am Flughafen. An einem Countdown mache ich noch Halt und kaufe mir den fertigen Eiskaffee für morgen früh.
Bin ich froh, als ich wieder auf kleinen Schnörkelstraßen dahin brumme und die Autos schlagartig weniger bis überhaupt nicht werden. Nochmal schönes braunes Schafland und lehmige Sandfelsen erwarten mich.
Und mein kleiner ausgedachter Platz, der nur eine Fahrstunde von Auckland entfernt ist, erweist sich als kleines Juwel. Ein Einschnitt in dieser Lehmlandschaft führt zu einer kleinen Bucht mit verwunschene Felsskulpturen. Ich tauche ein in die geheimnisvolle Welt der Limestone- Burgen, -Seelöwen und anderen Wesen, die tags ganz still und ruhig daliegen. Erst nachts erwachen sie und erzählen sich unter dem wunderbaren Sternenhimmel die alten Geschichten…
Aber es ist noch nicht nachts und so höre ich nichts, außer dem Wellenrauschen und den so lauten Grillen hier und dazwischen die Rufe der Möwen und Kormorane.
Die Kiwis, die nachmittags hier zum Fischen und Schwimmen kommen, wundern sich, daß ich den Platz gefunden habe. Er ist selbst bei Einheimischen nicht so bekannt. Ich staune nur über diesen tollen Abschiedsplatz…. es könnte keinen schöneren geben – wow!!!
Nach meinem ersten Erfoschungsgang gibts Ramadama und Packen. Gut, daß ich meine kleine Kofferwaage mithabe, so weiß ich, daß ich mit dem Gewicht hinkomme.
Ich krieg alles rein und am frühen Nachmittag kann ich dann einen ausgiebigen Strandsparziergang zu beiden Seiten machen und das ganze Felsksulpturpanorama in mich aufnehmen.
Und natürlich muß ich mich auch bei dem Tor verewigen …. wie lange es wohl noch steht, denn es besteht nur aus festen zusammengebackenen Sand ….
Ein wunderbarer Sonnenuntergang folgt und ich habe das Gefühl Neuseeland verabschiedet sich von mir und zeigt sich nochmal von seiner fettesten Schokoladenseite ….boah, das habe ich nicht erwartet und da kann ich nur ein riesiges, dickes fettes Danke sagen.
Und so sitze ich abends im Brumm, hab die Hecktüre offen und höre nur dem Meer zu. Delfine habe ich keine gesehen, obwohl es hier welche geben soll, das ezählten mir zwei Lehrerinnen, die ganz interessiert mein Womo begutachteten.
Ja, das war ein toller letzter Strawanztag in Neuseeland und auch der Wettergott hat sein Bestes gegeben, um mir einen solchen Abschied zu credenzen! Boah – da finde ich jetzt fast keine Worte mehr! Danke!!!
GPS: S 37° 13084′ E 174° 57350′
Renate