oder vom Winde verweht ….
15.12.
Wind fegt durch alle Ritzen von Brummeli und Sand knirscht zwischen den Zähnen. Der goldgelbe Morgenstreif erscheint erst um Acht, dafür ist es aber abends um sieben noch hell. Vor mir liegt die Lagune von Khenfiss und dahinter die großen Dünen am Meer. Zwei Flamingos kann ich mit dem Fernglas ausmachen und so mancher Vogelruf tönt zu mir herüber. Der Wind singt sein ganz eigenes Lied. Weit trägt er die Sandkörnchen übers Land und versammelt sie auf meinem Stühlchen.
Auf den abgebrochenen Felsen findet Brummeli seinen Platz. Ich stelle Stühlchen mal in die und dann die andere Richtung, damit die Sandkörner mich nicht zu sehr erwischen. Mehr oder weniger erfolgreich. Ein großes grünes Lagunenfeld erscheint vor mir. Stunden später ist es wieder vom Wasser überdeckt. Sind die Flamingos dann hinten am Strand oder unterhalb unserer Abbruchkante? Fischerboote dümpeln am kleinen Hafen.
Zurück zu gestern:
In El Quatia lande ich auf der Einkaufsmeile. Malerisch baumeln gerupfte Hühnchen auf der Leine zwischen großer grüner Petersilie. Armes Hühnerleben, aber es schaut trotzdem schön aus. Daneben der große Gemüsemarkt. Ich decke mich noch mit Orangen ein und ein paar frische Erbsen wandern dazu. Sie sehen gut aus. Weiter auf der N1, die immer mal wieder schon zweispurig ausgebaut ist, geht es Richtung Westsahara. Wunderschöne Oueds, die mit großen Brücken überspannt werden. Früher konnte man hier überall frei stehen. Jetzt ist die ganze Küste mehr oder weniger Militärgebiet und man wird freundlich weiter geschickt, bis auf die paar wenigen offiziellen Plätze.
Khenfiss, der Lagunenplatz ist noch nicht zu bevölkert, am Ende mein windiger Platz. Woanders ist es nicht weniger windig. 20 Dirham kostet es und auch der Paß wird fotografiert. Ursprünglich hatte ich vor ein bißchen zu bleiben, aber der Wind treibt mich weiter. Gemütlich draußen zu sein, rumzulaufen und am Tischchen zu sitzen ist gerade nicht so gemütlich. Also folge ich einfach dem Ruf des Windes und rolle weiter Richtung Layoune.