oder einmal Stadt und hinunter zum Strand….
27.11.
Guten Morgen, ach Quatsch – der Zenith ist längst überschritten, die Sonne scheint was das Zeugs hält und ich bin schon vielleicht so ungefähr 100 Kilometer weiter. Wo das verrate ich dann morgen…. grins, grins!!!
Was für ein schöner Morgen mit leichtem Nebel über der Senke, direkt am tosenden Meer. Wellen brausen heran, verlaufen sich im Sand und ich habe einen Logenplatz auf den Klippen. Kurz bin ich versucht zu bleiben, aber irgendwie stehe ich doch ein bißerl ausgesetzt. Direkt einsehbar von oben, da wo die Rumpelpiste losgeht. Es war wirklich eine Rumpelpiste mit fetten Steinen und einem verwehtem Sandstück. Hoffentlich komme ich das gut wieder hoch?
Aber was mein Brummeli ist, düse ich heute morgen mit fast „Volldampf“ hindurch. Brummeli hat gar keine Zeit stecken zu bleiben, obwohl es am Berg ist. Noch nicht mal geschlittert ist er. Braver Brumm!!!
Am Abend noch ein paar grüßende Angler und dann habe ich die Welt für mich und kann so gut, wie es nur mal geht den Worten am Telefon lauschen. Meine bange Frage immer wieder an mich selber: Rede ich zuviel im Versuch den Kontakt gut zu spüren? Rede ich was Falsches, was mein Gegenüber gerade nicht vertragen kann … diese Telefonate sind ein bißchen wie Gratwanderung. So schnell kann man abstürzen. Wir stürzen aber nicht ab.Ich wüßte gerne manchmal mehr über Krisenbewältigung.
Von der Hospizarbeit weiß ich, das Authentizität das Allerwichtigste ist, Sensibilität für die Bedürfnisse des Gegenübers und Raum geben, für das was sich entfalten will. Ich könnte üben meinen inneren Raum noch mehr leer zu machen, um zu spüren wo der Wind das Gespräch hinweht. Eine einfache Übung: stell dir dein Zimmer vor mit all den wichtigen Dingen, die darin enthalten sind. Nun beginnst du in der Vorstellung all diese Dinge rauszuräumen bis das Zimmer leer. Was für ein offener Raum, den dein Gegenüber dann betritt und mit dem, was ihn bewegt füllen kann.
Zurück zu dem Tag, zurück nach Safi, der Töpferstadt. Ich beginne mit Buchläden in der Hoffnung, vielleicht dort eine Karte zu finden. Gibt es natürlich nicht so, wie ich bräuchte. Na gut, dann lade ich mir die Offline-Version von Osmand herunter und kann damit genauso gut die kleinen Sträßchen zur Orientierung finden. Naja und wenn ich schon mal in Safi bin, dann kann ich ein bißchen Tourirummel und Soukfeeling einfangen. Ein Töpfergeschäft neben dem nächsten mit bunten Tellern, Vasen und Geschirr. Ich schlendere den Burgweg entlang und dann die große Einkaufsmeile wieder hinunter. Man wird längst nicht mehr so viel angequatscht wie früher, nix mit looki-looki, vor vier Jahren das geflügelte Wort.
Ein selbsternannter Führer will mir noch ein paar Buchläden zeigen. Ich hatte ihn gefragt. Nach dem Vierten gebe ich auf, der Führer kriegt 10 Dirham, sprich einen Euro und dann ist gut. Nun habe ich wenigstens einmal ein bißchen Souk und Stadt gemacht. Auch der Parkwächter, der in der Ecke schläft bekommt 10 Dirham.
Vorbei an dampfenden, zischenden und stinkenden Chemiefabriken bis zur Abbiegung hinunter Richtung Strand. Die erste asphaltierte Straße hinunter, wird aber später zu einem sehr, sehr sandigen Weg über mehrere Kilometer. Nein danke, da nehme ich lieber die nächste Abbiegung und muß eben nur durch ein kleines Sandfeld.