auf der Piste von Norseman nach Hyden
31.1.
Im Rathaus frage ich nochmal nach, ob ich die Straße fahren kann. Sie ist offen, für alle Vehicles offen, also auch für mein kleines Brummeli. „It is very nice, the road is very good maintained, you can easily drive it, jutst take a little care.“ , so werde ich auf den Weg geschickt. Die Straße ist gut gewartet, sie ist einfach zu fahren und es gibt wunderbare Übernachtungsplätze. Also los, Brummeli, schnurr auf der rotgoldenen Piste dem Wave-Rock in Hyden entgegen.
Mein Navi sagt, ich brauche für die 90 km ( das erste Drittel) 9 Stunden. Das Navi weiß aber nicht, daß die Straße so gut ist, dass ich sie problemlos mit 60 bis 70 fahren kann.
Anfangs ist es noch bewölkt, aber der Wind treibt die Wolken auseinander und für kurze Zeit kommt die Sonne hervor und der blaue Himmel breitet sich über mir aus. Ich fahre durch lichten Eukawald, dessen helle Stämme ein so schöner Gegensatz zu der rotbraunen Erde ist. Vor und hinter mir große Weite.
Vor einiger Zeit hat es hier gebrannt, das haben mir Menschleins unterwegs erzählt. Sie sind damals schon die Straße gefahren, als es rechts und links noch rauchte. „A little bit scary“, sagte mir die Frau. Heute steigt nirgends wo mehr Rauch auf, nur ein klein bißchen riecht man das erloschene Feuer.
Die schwarzen Stämme schauen gespenstisch her und das rotbraun der verbrannten, bzw vertrockneten Blätter vermischt sich mit dem der Straße. Die Buschbrandgefahr ist in diesen Tagen niedrig, weil es zu kalt ist und auch ein bißerl Regen angesagt ist, der dann in der Früh mit ein paar Tropfen über mein Womo huscht.
„Dissapointed Rock“ ist mein erster Halt. Ein kleiner, länglicher Bergrücken, den man leicht erklimmen kann. Von oben schaue ich dann in eine weite grüne Buschlandschaft. Brummeli habe ich auf die Seite gestellt. Wie gut, denn donnernd, tösend und viel Staub aufwirbelnd braust ein Raodtrain an mir vorbei.
Hier dürfen nur Roadtrains bis 36,5m Länge fahren, also ein Anhänger weniger. Wenn ich Roadtrains sehe, vor oder hinter mir, fahre ich sowieso auf die Seite, egal welche Straße. Kurz laufe ich durch Ascheerde, bevor ich zu dem Felsrücken komme. Ein paar Steine liegen malerisch auf der Seite und oben, wie gesagt der Weitblick in die Weite.
Der nächste Halt ist schon Lake Johnson, ein großer Salzsee. Dort gibt es einen kleinen, feinen Stellplatz, an dem ich mich aufbaue. Selbst die Stellplätze sind geschottert, so ensteht bei Regen keine lehmige Rutschbahn. Ich wandere ein bißchen zum See hinaus, finde Känguruhspuren, die sich draußen verlieren und bin einfach in dieser Naturwelt zuhause. Es gibt allerhand Viecher hier, wird auf Tafeln erzählt, aber keine Schlange, keine Spinne oder sonstiges Getier läßt sich blicken. Und in meinem Womo bin ich dann nachts so gut aufgehoben.
Was für eine spannende Welt hier draußen. Es hat nur so 24 Grad und ist angenehm. Ich koche mir frische Kartoffeln mit Gurkensalat. In einem Opshop gab es wieder eine Raspel, denn meine finde ich auch nach intensiver Suche nicht mehr. Ein bißchen Dillpaste und frische Butter, was für ein leckeres Abendessen.
Ich nehme mir Zeit eine lange Mail zu schreiben und fühle mich pudelwohl. Das ist modernstes Outbackleben! In der Wildnis mit dem Luxus eines rollenden Appartements oder anders gesagt, gut geschütztes und bequemes Draußen-sein.