lange Wanderung zu den Otaki Forks…
hoch über den Berg,
denn die Straße ist gesperrt
13.3.
Ein paar Wolken sind zwar am Himmel, aber der Wind ist lau und es ist warm und hinter mir hat ein Holzhaus auf Rädern geschlafen. Sieht saugemütlich aus.
Also auf in den Otaki Canyon, 17 km in die Berge hinein.
Aber, ein großes Aber …. die Straße ist irgendwo abgebrochen und gesperrt. Naja, fahre ich mal so weit, wie ich komme. Am Ende fehlen mir noch so 5km, aber es gibt einen Fußweg zu den Otaki Forks. 2 Stunden sind veranschlagt für den Weg. Geplant hatte ich weniger, aber ich marschiere mal los. Wenn ich irgendwo eine schöne Aussicht habe auf dieses Canyon drehe ich um, denke ich mir.
Es geht steil bergauf, lange steil bergauf. Der Berg, um den sich der Fluß kringelt,muß bezwungen werden. Auf der einen Seite hinauf und der anderen hinunter. Ich hoffe auf schöne Aussicht. Schöne Aussicht ist aber nicht und so gehe ich weiter und weiter und klettere schließlich einen steilen Pfad hinab, durch dichten Dschungel. Mit Händen und Füßen, an Lianen festhaltend und an Stricken, die an zwei sehr rutschigen Stellen befestigt sind. Jetzt bin ich schon so weit unten, da kann ich den Rest auch noch gehen.
Und so kommt es, dass ich wieder auf der Straße lande und noch um eine Kurve gehe und noch eine und noch eine, über eine Brücke, um endlich mal hinunter gucken zu können. Irgendwann seh ich ein bißchen und die zwei Stunden sind auch vorbei. Also halte ich diesen Miniblick fotografisch fest und mache mich an den Rückweg und kraxel alles wieder hoch, was ich vorher mühselig runtergekraxelt bin. Ganz schön anstrengend!
Am Womo gibts erstmal eine kleine Brotzeit mit viel Wasser. Meine Lebensgeisterchen erwachen wieder und ich halte sogar am Rückweg zur Hauptstraße, um nochmal ein paar Stufen hinab zu steigen ans Ufer dieses Canyons. Da sieht es doch wild und romantisch aus. Die Brücke führt hoch oben drüber. Früher war es eine einfache Holzbrücke, die im Winter vereist und total glatt war. Die Überquerung ein gefährliches Unterfangen. Heute ist sie sicherer.
Eigentlich wollte ich ja bis zum Mt. Taranaki fahren, aber nach zwei Stunden S 1 bin ich müde und biege ab zu Scotts Ferry. Es kommt mir bekannt vor und tatsächlich, letztes Jahr habe ich hier auch geschlafen. Da war bloß kein Wasser in der Lagune und man konnte einfach hinüber zum Meer gehen.
Ich setz mich in die Sonne und döse ein wenig vor mich hin. Zwei Reiter kommen noch vorbei, ein paar Autos, die durch den Fluß fahren und dann bin ich mit dem lauen Wind, dem Rauschen des Wasses und ein paar Vögeln, die in den Dünen leben, alleine.
Ein guter Platz!
GPS: S 40° 16′ 36“ E 175° 13′ 26“