Otaki an der Westküste

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ab auf die Nordinsel mit Interislander

und hoch bis Otaki

 

12.3.

 

Es war noch etwas windig, aber gegen Morgen wird es spürbar weniger. Mittlerweile bin ich das kleine Wackeln ja schon gewöhnt. Eingekuschelt in meine feine Fleecedecke schlürfe ich meinen Kaffee. Ich kann mir Zeit lassen, denn die Fähre geht erst um viertel vor elf minus einer Stunde, die man vorher da sein muß. Ich bin natürlich noch etwas vorherer da, stell mich brav in Lane number 8 und wälze ein bißchen Nordinselkarten. Mittlerweile hat die Sonne den Restwolken den Garaus gemacht und so ratsche ich draußen nett mit einer Australierin, die nur für kurze Zeit in Neuseeland ist und der Südinsel schon jetzt nachweint.
Für mich fühlt es sich richtig und gut an und ich habe keinen Abschiedsaua. Ich habe so viel gesehen und erlebt, aber das habe ich gestern schon geschrieben.

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Dick eingemummelt in meinen wärmsten Pullover stehe ich oben auf der Fähre und lasse den Marlboroughsound an mir vorbeiziehen, erst die grünen Berge, dann die braunen und die spitzigen Klippen. In der Cook Strait ist noch kräftige Dünung, aber Wellington ist vergleichsweise windstill. Da dreht nämlich gerade der Wind von Süd auf Nord.

 

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Um halbdrei schnurre ich von Bord und ein kleiner Lookout am Ufer hat sogar Mülltonnen. Das war auf der Südinsel eher selten, da mußte ich so diverse Male richtig suchen. Also kann ich meinen Müll wieder gut entsorgen und rolle weiter zu einem Platz am Strand in Otaki Northriver-Side. Heute geht es, da nur ganz leichter Wind angesagt ist. Morgen sähe die Sache schon wieder anders aus. Der Otaki-River mündet hier ins Meer und so wandere ich am Fluß, der zeitweilig ausschaut wie ein See, und am Meer entlang. Ein paar Fischer, drei oder vier Womos, ein paar Ausflügler und das am Samstag. Ich hatte befürchtet, das viel mehr Leute da sind. Und schräg hinter mir sehe ich Kapiti Island, eine Vogelschutzinsel.

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Abends ziehen leider wieder Wolken auf, sonst hätte ich hier einen gigantischen Sonnenuntergangsplatz. Aber auch so genieße ich einfach das Meer, ungeschminkt, natürlich, so wie mit seinen kleinen oder großen Wellen anrauscht. Es wird früher dunkel, nämlich schon so gegen 8. Der Herbst hat Einzug gehalten und im September wird es in Kroatien auch schon früher dunkel. Und jetzt ist es hier wie September. Also verziehe ich mich in mein Nest und beginne mal wieder Worte zu finden, für das, was heute so war.

 

P1080098 P1080101Ich wundere mich,dass doch immer wieder etwas dabei rauskommt, obwohl ich heute z.B. das Gefühl hatte, nix besonderes gemacht zu haben. Tja, wenn ich dann meine Tasten vor mir habe, fangen die Fingerleins das Spielen an und das wird unterstützt durch meinen kleinen roten Vino neben mir Und vor mir färbt sich der Himmel auch ein bißchen rot. Das paßt doch. Ich bin neugierig, wo es mich jetzt auf der Nordinsel so hinzieht. Ein bißchen muß ich ja jetzt Prioritäten setzen, weil meine Zeit begrenzt ist. Einmal würde ich noch gerne paddeln, aber das hängt im wahrsten Sinne des Wortes von Wind und Wetter ab.
GPS:S 40.7531 E 175.1063