Der Fuji in Neuseeland,auch Mount Taranaki genannt,
Limestonefelsen an der Westküste
und Zauberwald auf der Nordinsel…
alles was mein Herz begehrt.
14.3.
Eigentlich will ich ja nur einen schönen Aussichtsplatz für mein Frühstück. Ich biege in Waverli-Beach ab. Es ist noch Ebbe und so kann ich auf schwarzen, eisenhaltigen Sand durch diese herrlichen Kathedralen strolchen.
Es ist schon fantastisch, wie die wilde Brandung die Höhlen in den Felsen schnitzt. Ich höre förmlich, wie das Wasser am Felsen nagt und ihn langsam aushöhlt. Gut, dass Ebbe ist, denn die Flut ist wie ein scharfes Schnitzmesser und da möchte ich nicht dazwischen geraten.
In sicherer Entfernung vertilge ich mein Frühstücksbrot und fahre weiter Richtung Fuji, oder auch Mt. Taranaki genannt. Er hat sich in Wolken verhüllt und ich kann ihn nur ahnen.
Trotzdem fahre ich hinauf bis zu den „Dawson-Falls“. Dort darf man am Parkplatz übernachten und es gibt eine schöne Wanderung durch den wilden grünen, verhangenen Zauberwald. Denn auch auf der Nordinsel gibt es ihn. Brummeli kriegt ein feines Plätzchen am Rand und ich meine Wanderschuhe an die Füße.
Und dann geht es hinein zu den Baumhexen und Traumgeistern, zu den Gnarts und knorrigen Wächtern, die sorgsam darauf achten, dass keiner vom Weg abkommt.
Schon seit uralten Zeiten stehen sie da, genährt vom Wasser des Dawson Rivers und schauen genau hin, wer da so entlang kommt. Ihre dicken Wurzeln verzweigen sich auf dem Weg und machen sich ganz breit, absichtlich? ,- eine Aufmerksamkeits-Schule. Längst bin ich vom großen Weg abgebogen zu kleineren verschnörkelten am Fluß entlang.
Auf vielen kleinen Stufen rauf und runter, über Wurzeln, eng an Farnen vorbei führt mich dieser verschlungene Pfad hinunter zum Wasserfall, eine herrliche Naturdusche, aber saukalt. Ich beschließe „dreckert“ zu bleiben und wandere über urralte Stufen wieder zurück zum Auto. Ja, so liebe ich das.
Zuhause wird meine große neue, grüne Plastiksalatschüssel eingeweiht. Sie sieht aus wie Glas, schön kitschig. Irgendwo war ich in einem 3 Dollarladen und habe endlich eine gefunden, die mir gefällt.
Um acht wird es dunkel und ich bin schon drin, weil dunkel werden auch heißt, es wird kühler. Der Herbst hat wirklich Einzug gehalten.
Aber innen mit Fleecedecke ist es warm und kuschelig. Zum Schreiben bin ich zu faul, ein bißchen lesen und dann klappen meine Augendeckel zu.
GPS: S 39° 19′ 26“ E 174° 06′ 13“
Ulrike Klammer
Safar