und ein großer Weißer im Matsch
19.8.
Die Geschichte geht weiter:
Letzte Nebelfetzen am Morgen und dann zeigt die Sonne wieder was sie kann. Ich wandere die Wiese ab, ob es noch einen weiteren „Ausgang“ gibt. Nicht wirklich, denn die anderen Wege sind noch matschiger und schlammiger von dem vielen Regen. Die Portugiesen krabbeln langsam aus ihrem Nest.
Der Brumm vorne gehört zu Crissi und Sascha, die beiden die ich an der Transalpina getroffen habe. Sie haben auch gute Matschhilfen und mit vereinten Kräften kommt der „Schwere“ frei. Puuuh, das war eine Aktion. Ich muß erstmal wieder alles in meinen Womobauch verstauen, was ich so an Hilfen herausgezaubert hatte.
Crissi und Sascha fahren auch die Klosterrunde, bevor sie sich auf den Weg nach Moldawien machen. Ihr Ziel ist die Türkei, wo sie überwintern. Wir ratschen noch eine Weile mit Kaffee in der Hand, bevor jeder wieder seinem eigenen Flow folgt.
Die Portugiesen waschen erstmal ihr Auto bei der Tankstelle und ich wandere von Kloster, zur Eisenbahn, auf einen Paß und zu einem kleinen versteckten Platz am Fluß.
Nach so viel Heiligkeit schau ich, ob die Straße der kleinen Schmalspurbahn fahrbar ist. Leider nur bis Argel, dann verliert sie sich auf einer Pfützenspur im Wald. Diese kleine, fast Spielzeugeisenbahn mit einer Dampflock ist für Eisenbahnfans ein Genuß und langsam rattert sie durch die Landschaft. Am Ende, ist es das Ende? ist natürlich ein großes Restaurant direkt am Fluß und die Menschen sitzen und futtern und feiern. Ich kann in Ruhe meine Fotos machen und sie in meinem Tempo genießen.
Über einen Paß geht es hinüber auf die andere Seite nahe der Grenze zu Moldawien. Das Kloster Putna liegt etwas abseits, wird aber gerade touristisch aufbereitet. Es liegt malerisch in der bergigen Landschaft in einem weiten Tal. Es wird bestaunt, bevor ich die große Straße über Radauti zum Suceava Fluß fahre. Dort gibt es einen kleinen versteckten Platz. Die ältere Dorfjugend kommt noch zum Schwimmen, begrüßen mich freundlich und erzählen mir, wie kalt das Wasser ist.
Dann kehrt Ruhe ein und ein langes Telefonat folgt. Uuups, ein Schweizer kleiner Bußgeldbescheid ist herangeflattert. Sosooo – Brummeli warst du zu schnell?
Gut, daß ich mein Büro dabei habe. Der halbe Mond begleitet mich auf den Weg ins Traumland.