oder ab Richtung Spanien
9.10.
Wenn Nebelschwaden über den See wabern, ein Käuzchen ruft und die Sonne erst langsam hinter den Bäumen zum Vorschein kommt, dann bin ich an meinem guten alten Platz bei Nerbis. Brummeli steht wie eh und je am Abend dort. Vor acht Monaten stand ich auch hier. Brummeli hatte seine neuen Noxsonden bekommen und schnurrte wie eh und jeh dieBerge rauf und runter und ich war heilfroh. Die Bäume waren noch kahl und der Weg sehr matschig und nass.
Meine Güte das Frühjahr und der ganze Sommer liegen nur dazwischen. Kreta und Rumänien, ein bißerl Bayerbach und der Edersee. Mir kommt es fast wie Äonen vor und ich staune gerade über diese nur 8 Monate. Zeit ist so relativ. Ich lebe so intensiv in meinem Unterwegssein, in den Treffen und Begegnungen, in den To-do’s und Pflichten, in den Freuden und manchmal Leiden am Campingplatz. Ich sehe so viel Schönes im Außen und begegne so manchem Irrsinn in meinem Inneren. Beides will erforscht und begutachtet sein. Ja, Zeit ist sooooo relativ. Dehnbar und manchmal fast nicht wahrnehmbar. Und dann bin ich schon wieder mal weit weg und irgendwo.
Leben ist letztlich ein Antworten auf das Heute, das sich aus dem Gestern ergibt. Und das Morgen blinzelt als Idee ab und an um die Ecke, macht neugierig. Was aber hinter der Ecke ist, who knows!
Heute ist es hinter der Ecke trocken und die Vögel zwitschern.Viel zu erzählen gibt es nicht. Nach einem schönen Abschiedsgespräch mit meinen beiden Engländern rolle ich los. Kurzes Ringen mit mir, ob ich auf die Halbinsel Archaron fahren soll. Ach ja, die Freistehplätze sind schwierig und mitten im Kiefernwald ist es auch nicht so toll. Also Brummeli schnurr mal etwas weiter. Und das Sprungbrett hinüber nach Spanien ist halt Nerbis.
Die dicht besiedelte Küste nahe Bayonne und San-Sebastian bin ich einmal gefahren und,- nein danke! Über kleine Sträßchen durch Wälder und Felder geht es stetig Richtung Nerbis bis ich hier auf meinen Waldpfad abbiege.