Ankommen im Aussieland und Brummeli einrichten….
24.7.- 27.7. 2018
Angekommen …. fast kann ich es gar nicht glauben….
Einen Tag oder auch knapp 24 Stunden habe ich mit kurzer Unterbrechung auf einem schmalen Sessel verbracht, die Beine mal gerade, dann wieder krumm, der Kopf in die Ecke gekuschelt und vor mich hingeduselt.
Neben mir, vor und hinter mir eine orientalische Großfamilie. Großmama sitzt neben mir. Sie kann kein Englisch und ich kein Arabisch. Also lachen wir uns höflich an und ich vertief mich in Harry Potter. Wollte ich doch schon immer mal sehen und nun ist die ganze Palette hier verfügbar. Es reißt mich nicht vom Hocker, aber eine gute Ablenkung von der Fliegerei.
In Dubai habe ich nur zwei Stunden Zeit und mein in der Sicherheitszone gekauftes Wasser, darf ich nicht mit in den Flieger nehmen. Zweimal wird hier alles durchgeschaut. Dann kommen die 12 Stunden am Stück. Leider nicht mehr in dem bequemeren Airbus 380, sondern in einer „popeligen“ Boing. Der Sitze sind enger mit weniger Abstand. Der Weg ins Outback muß ein bißchen erlitten werden.
Ein Renterehepaar aus Aussieland sitzt neben mir. Fußballbegeistert kommen sie aus Rußland zurück, daß ihnen sehr gut gefallen hat. Ein kleiner europäischer Städtetrip und nach 6 Wochen Europa freuen sie sich auf zuhause, vor allem auf die fünf Enkel. Wir vertreiben uns die meiste Zeit mit Video gucken und dösen, sogar ein bißchen schlafen.
Längst ist es dunkel bei der Ankunft und ein Taxi kutschiert mich brav ins doofe Hotel. Ein Zimmer mit Blick in den Hinterhof, das Fenster kann man nicht aufmachen, nur die Klimaanlage ….. aber es ist ruhig! Und so schlafe ich mit Unterbrechungern und gegen Morgen ist der Schlaf am besten.
Trotzdem um halbacht wird gefrühstückt und eine Stunde später bin ich bei meinem Aussiezuhause auf Zeit.
Ich lass mir alles erklären, die Hälfte vergessse ich wieder und dann kutschiere ich los. Boah, fährt das Auto gut. Nochmal wird mir bewußt, wie doof meine Servolenkung im Aussiebrumm war.
Innen drin, ist ganz schön viel Platz. Wenn der Deckel oben ist, kann ich stehen und durch die Zeltfenster kommt viel Licht und Luft herein.
Ich beginne meine Einkaufsliste abzuarbeiten und werde fündig, mit einem sehr, sehr guten Luftkompressor mit allen Zutaten, den ich später auch bei meinem Brumm benützen kannn. Im Baumarkt erstehe ich einen kleinen Butangaskocherk, denn ein Innenkocher ist nicht vorgesehen.
Meine Kombüse füllt sich mit allem Möglichen: Wasser und ein bißchen Wein, Käse,Gemüse, Äpfel. Es ist Winter hier und Gemüse kostet mehr und die reichliche Auswahl von meinen Leckerlis habe ich nicht. So beschränke ich mich auf Äpfel und Birnen, Karotten, Kartoffeln; Tomaten und Suppengemüse.
Brot, Milch und natürlich viel Kaffee und für kalte Winterabende habe ich sogar einen Tee.
Nach drei Geschäften habe ich keine Lust mehr und fahr direkt nach Port Parham, einem kleinen Campground am Meer, das hier aber nicht so einladend ausschaut. Tagsüber war es ja schön warm und fast heiß, abends ziehen die Wolken. Ich baue mal meine ganze Außenküche samt Markise auf. Boa, ist es schwer den Deckel hochzudrücken. Kein Wunder, denn ich habe nur zwei Haken aufgemacht. Danach geht es relativ gut. Am Ende habe ich sicherlich neue Muskeln gekriegt. Es stehen viele Grey Nomads da. Ein kurzes Hallo und dann verzupft sich jeder.
Meine Markise hat leider sehr kurze Beine, da muß ich mir noch was einfallen lassen. Ich stelle sie schon mal auf zwei Steine,- noch ein bißchen höher wäre optimal.
Und dann gibt es nur noch irgendwie einräumen. Die eingebauten Led-Leuchten sind hell und kaltweiß. Ich bastele meine kleinen Warmlichter an die Wände und bezieh auch mein Bett mit schönen Bezügen aus dem Opshop. Mein kleiner Trolley dient mir als Nachttisch und die anderen Sachen verschwinden hinter den Türen. Ein 12 Volt Anschluß im Innern habe ich nicht. Na gut, da muß ich mit meinen mitgebrachten Sachen was basteln. Aber wie komme ich zur Batterie. Das Kabelloch ist zu klein für die Stecker bzw. die Batterieklemmen. Also schneide ich den Anschluß kurzerhand auseinander und kaufe mir Port Augusta Kabelverbinder und dann am 2. Abend in Hancocks Lookout kann ich wieder Tablet und Laptop im Innern laden. Den Kühlschrank stelle ich nach bekannter Manier abends wieder aus.
Es ist fast schon dunkel als ich dann endlich auf meinem Platz ankomme. Drei andere sind auch schon da und irgendwie schaffe ich es halbwegs gerade mit den Kufen auf diesem krummen Platz zu stehen. „Mein“ Platz war leider besetzt.
Noch schnell ein paar Fotos von der Abendstimmung, bevor ich die letzten Reste verstaue und es mir einem schönen Becher Wein gemütlich mache.
Und was toll wirklich gut war, der Zoll wollte gar nichts von mir und hat sich auch nicht über den Inhalt meines Koffers gewundert. Nicht nur meine Auffahrkeile waren dabei, sondern auch mein kleines „Zeltklo“, das sowieso keiner benützt. Und hier leistet es mir wunderbare Dienste.
So ist mein Aussiezuhause auf Zeit gut eingerichtet und bestückt, mit allem was ich brauche. Und trotz Wind ist es unter meinem „Zeltdeckel“ ganz gemütlich. An die kürzeren Tage gewöhne ich mich, aber sie werden länger, auch weil ich ja gen Norden fahre.
Outback. du kannst kommen, ich bin gut gerüstet.
Ully
Safar