oder quer durch Deutschland
zu den herrlichen Seen an der
Mecklenburger Seenplatte
Kurzform Mc Pomm
17.-20. August 2017
Es regnet und es ist grau und kühl und nass und ungemütlich. Und was kann ich da am besten machen – Brummeli nickt – ja,- fahren. Und so schnurre ich durch die Lande mit viel Zeit, das Gehörte und Erlebte sich setzen zu lassen.
Der erste See, der quasi auf dem Weg liegt und gar nicht weit weg von Hamburg, ist der Schaalsee. Es ist immer noch feucht, aber zwischendurch lugt hier und da mal ein Sonnenstrahl hervor, aber meistens verkrümmet sich der Himmel unter seiner großen Kuscheldecke und man kann den Horizont nur erahnen.
Ich finde aber dank Womobuch einen herrlichen Badestrand, an dem ich auch gut übernachten kann. Das ist ganz nach meiner Mütze. Es gibt ein ausführliches Seeschwimmerli, bevor ich es mir drinne gemütlich mache, denn der Regen klopft schon wieder an.
Am Neuenburger See GPS N53° 35′ 30“ E 10° 59′ 01“
Die Luft fühlt sich herbstlich an, aber auch nur im Vergleich zu der warmen Sommerhitze von vorher. Die Mücken haben Hochkonjunktur und freuen sich schon auf eine Mahlzeit. Wie wild tanzen sie um mich herum. Also schnell meine Wunderwaffe – Olivenöl mit Lawendel gemischt aufgetragen und es nutzt. Innen werden noch ein paar erschlagen, teils mit fetten Bäuchen, teils ohne. Mückenschicksal!
Und ich schlafe tief und fest und gut und lang.
Ich habe noch ein Stückchen zu fahren, um zu meinem ersten Paddelplatz zu kommen.Ursprünglich wollte ich zum Krakower See, aber da ist mir zu viel Rummel, schließlich ist Wochenende und das letzte Ferienwochenende. Also schnurre ich weiter bis zum Camp in Buchholz.
Das liegt am Müritzarm und von hier kann ich eine herrliche Tagestour bis zum Nebelsee und Langhagensee unternehmen. Weil es dafür aber schon zu spät ist, mache ich eine Radltour über Vietzen, Altgarz, Krümmel zum Badeplatz am Nebelsee und wieder zurück nach Buchholz. Es ist windig, sehr windig und ein paar Motorbootfahrer haben Schwierigkeiten wieder wegzukommen. Sie sind zu viert und können sich helfen. Am Ende habe ich 35 km auf meinem Tacho, aber dank E ist es einfach. Ein paar Mal verfahre ich mich und lande mitten im Wald im Nirgendwo, also zurück und den anderen Weg fahren. Die Radlwege hier sind abenteuerlich, eigentlich eher Wanderwege.
Zurück gibt es eine heiße Dusche und dann beginne ich mal mit Blogschreiben. Mein Internet ist nicht sehr schnell hier und so vertage ich das Hochladen und sichte lieber die Fotos.
Ja, welchen Platsch nehme ich denn, den großen oder kleinen, ich habe nämlich beide mit.
Ich entscheide mich für den Kleinen Roten, denn der soll ja mit nach Australien und so will ich ihn auf den Seen mit Wind testen.
Er ist schnell aufgebaut und im Vergleich zum Klepperchen so leicht. Um 9 starte ich und los gehts. Die letzten Male bin ich immer gegen die Strömung gepaddelt, deshalb kommt es mir heute so leicht vor. Und so gleite ich dahin. Das Wetter ist schön, blauer Himmel und ein paar Wolken. Nachmittags kann auch mal ein Gewitter dazu kommen.
Ich bin früh unterwegs und werde auch früh genug wieder zurück sein. Und dann bin ich einfach nur in meinem Metièr. Gleite dahin mit meinem gleichmäßigen Plitschplasch. Vorbei an Bootshäusern, Schilf und Wald. Es sind nur ein paar ganz wenige Angler unterwegs. Ich habe die Müritz für mich alleine, so fühlt es sich an. Und irgendwo verborgen im Schilf finde ich dann die Einfahrt zum Thürensee und später auch die zum Nebelsee. Man muß schon ganz schön genau gucken, wo es weiter geht. Aber dank meiner Karte weiß ich, daß ich einfach rechts fahren muß, dann wird sie irgendwo erscheinen. Viele kleine Seedatschas stehen hier und alle haben natürlich ein Boot. Das gehört zum Leben dazu. Die letzte Einfahrt zum Langhagensee ist so schmal, daß ich meine, da gehts nur zu dem Steg einer Datscha, nicht nur einer, sondern mehrerer und ich habe fast das Gefühl ich fahre ins Wohnzimmer bzw. auf die Terrasse der Menschen.
Nachdem die Wolken doch ein bißchen grauer werden, gibts nur eine Ehrenrunde auf diesem letztem See, groß genug um zu sehen, dass die Insel keine mehr ist, sondern an der einen Seite zugewachsen.
Und dann gehts zurück. Der Wind treibt mich voran und zwischendurch gibts nur Schwimmpause. Ins Wetter will ich nicht kommen. Und ich komme nicht rein.
Alles ist trocken wieder drin, bevor Petrus seine Schleusen öffnet. In einer Pause radelel ich nochmal zum Hafen und schau mir all die Schiffe und Wohnflöße an. Und dann wälze ich meine Karten und schlauen Führer um für die nächsten Tage meine Paddelroute zu finden.
Und schwupps die wupps ist schon wieder ein Tag vorbei. Es war wunderbar, wieder so draußen auf dem Wasser zu sein. Wasserplatsch der Rote macht sich sehr gut, auch bei Gegenwind und auch mein neues Überdruckventil hält gut. (Da war nur eine falsche Dichtung drin!)
Camping Buchholz N 53° 16′ 37.6“ E 12° 39′ 03.9′‚
Marese
Safar